GIZ-Haus 5 am Dag-Hammarskjöld-Weg in Eschborn (Foto: Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ))

GIZ-Haus 5 am Dag-Hammarskjöld-Weg in Eschborn (Foto: Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ))

Eschborn: Geothermie versorgt GIZ-Haus 5 mit Heiz- und Kühlenergie

Das GIZ-Haus 5 am Dag-Hammarskjöld-Weg in Eschborn ist laut Bernd Eisenblätter Ausdruck für Wachstum und Innovation der bundeseigenen Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH. Geothermie und innovative Technik sparen die Hälfte der Energie - im Vergleich zur üblichen Bauweise.

Das GIZ-Haus 5 bietet der betriebseigenen Kindertagesstätte mehr Platz. In dem familienfreundlichen Unternehmen mit vielen jungen Mitarbeitern stehen 70 Kita-Plätze zur Verfügung. Die Büroflächen bieten Platz für 90 Arbeitsplätze sowie Besprechungs- und Seminarräume. Im Erdgeschoss gibt es eine Cafeteria und im Untergeschoss Stellplätze für Pkw und Fahrräder und Umkleidebereiche für bike & business-Nutzer.

Das Gebäude wird entsprechend zugelassener Kriterien für nachhaltiges Bauen zertifiziert und dessen Erfüllungsgrad mit einem Gütesiegel gemäß DGNB (Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen e.V.) in Silber bewertet, der Erfüllungsgrad beträgt rund 75 %. Das energetische Konzept sieht in der Hauptsache die Nutzung regenerativer Energien vor.

Der Neubau wird mit einem innovativen, energieeffizienten Niedertemperaturkonzept beheizt und gekühlt. Die Hauptenergieversorgung erfolgt über eine Wärmepumpe die mittels Erdsonden (Geothermie) Kälte bzw. Wärme erzeugt. Das in Haus 2 anstehende Brunnenwasser wird wie in den Häusern 1 bis 3 für die Toilettenspülung und die Bewässerung der Grünflächen genutzt.

Das energetische Konzept sieht im Wesentlichen die Nutzung von Geothermie vor. Dazu wurden 21 Erdbohrungen mit einer Tiefe von 100 m hergestellt. In dieser Tiefe existieren Temperaturen von 18° C, die durch Pumpen und einem Wasser Glycol Gemisch an die Erdoberfläche gefördert wird. Das Erdreich dient somit als Temperaturspeicher, und sollte im Laufe eines Jahres einen ausgeglichenen Entnahme- und Eingabe Haushalt vorweisen.

Durch die Nutzung der Geothermie beträgt der Anteil regenerativer Energie für die Erzeugung von Wärme und Kälte 50 % und gewährleistet damit die gesetzlich geforderte Einhaltung des Energieeinspargesetzes (EEWärmG).

Die Geothermie versorgt das Gebäude mit Heiz- und Kühlenergie und liefert mittels einer Wärmepumpe 81 % der Heiz- und 34 % der Kühlenergie. Zur Spitzenlastdeckung im Winter und Sommer kann die Wärmepumpe als Heizung (Heizleistung 132 kW bei 28 kW elektrische Energie) oder als Kältemaschine (Kühlleistung 145 kW bei 32 kW elektrische Energie) betrieben werden.

Sollte die Heizleistung im Winter nicht ausreichen, kann durch einen Brennwertkessel im Haus 4 nachgeheizt werden. Im Sommer kommt eine Freie Kühlung zum Einsatz das erhöht den regenerativen Energieanteil um 27 %, erst im Spitzenfall fungiert die Wärmepumpe als Kältemaschine, die daraus entstehende Wärme wird erst einmal im Heizungsspeicher aufgefangen, danach ins Erdreich abgegeben, und wenn alles erschöpft ist über Rückkühler auf dem Dach an die Umwelt abgegeben.

In den Geschossdecken des Gebäudes liegen wasserführende Leitungen, diese werden nachts mit dem für die Jahreszeit notwendigen Temperaturen durchflossen, Im Winter mit warmen Wasser (bei unter 15 °C Außentemperatur mit 35 °C) im Sommer mit kalten Wasser (bei einer Außentemperatur über 18 °C mit 21 °C). Diese Temperatur speichert der Betonkern und gibt sie im Laufe des Tages durch Strahlung in den Raum ab. Zusätzliche Heiz- und Kühlsegel erlauben eine individuelle Steuerung der Temperaturen durch den Nutzer am Arbeitsplatz mit einen Delta T von 2 °C.

Die Büros sind alle mit einer Lüftungsanlage ausgestattet, diese besitzt einen Rotationswärmetauscher, der einen Wirkungsgrad von 80 % hat, außerdem existiert eine Adiabatische Kühlung, die die Abluft im Sommer um ca. 6 °C abkühlt. Die Luft wird oberhalb der Heiz- Kühlsegel ins Büro eingeblasen, und wird über Belüftungsschlitze in den Flur abgegeben und dort wieder abgesaugt.

Steckbrief:
Büro- und Verwaltungsgebäude in Eschborn

Objekt: Büro- und Verwaltungsgebäude
Ort: Eschborn
Baujahr: 2012
Leistung in kW: 132kw
Beteiligte Unternehmen: h4a Gessert + Randecker Generalplaner (Stuttgart)
Anwendung: Heizen & Kühlen
Wärmequellen: Erdwärme
Technik: Sole-Wasser-Wärmepumpe
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