Das Schweriner Mehrfamilienhaus aus den zwanziger Jahren heizt nach der Sanierung mit Luftwärmepumpen, monovalent! (Foto: Mitsubishi Electric)

Bei der Altbausanierung der Schweriner Mehrfamilienhäuser aus den zwanziger Jahren, die über vier bis acht Wohneinheiten verfügen, wurden u.a. neue Fenster, eine Wärmedämmung und Luftwärmepumpen nachgerüstet. (Foto: Becker / Mitsubishi Electric)

Schweriner Stadthäuser aus 20er Jahren heizen mit Wärmepumpen

Wärmepumpen können auch in Mehrfamilienhäusern effizient und wirtschaftlich für eine sichere Wärmeversorgung sorgen. Dass dies möglich ist, zeigen drei alte Mehrfamilienhäuser nahe dem Schweriner Stadtzentrum, die 2013 zu einem KfW-Effizienzhaus 70 saniert wurden.

Bei der Altbausanierung der Schweriner Mehrfamilienhäuser aus den zwanziger Jahren, die über vier bis acht Wohneinheiten verfügen, wurden u.a. neue Fenster, eine Wärmedämmung und Luftwärmepumpen nachgerüstet. Als Heizung kamen dann monovalente Luft-Wasser-Wärmepumpen mit Zubadan-Technik von Mitsubishi Electric zum Einsatz. Konzeption, Planung und Ausführung der Schweriner Wärmepumpen-Anlage wurden von der Energy Tec Energietechnik Becker durchgeführt.

Die von den Wärmepumpen erzeugte Wärme wird in den Schweriner Mehrfamilienhäusern über eine Fußbodenheizung in den Wohnwärmen verteilt. Im Untergeschoß der Gebäude wurden jeweils Pufferspeicher sowie 35 Liter fassende Frischwassermodule installiert, um die Wohnungen mit Warmwasser zu versorgen.

Die drei Luft-Wasser-Wärmepumpen erzeugen sowohl die Wärme für die Heizungen als auch für das Trinkwasser im monovalenten Betrieb, ohne dass ein zusätzlicher Elektroheizstab erforderlich wäre. Möglich wurde dies durch die patentierte Zubadan-Technik des Herstellers Mitsubishi Electric. Bei kalten Außentemperaturen wird ein Teil des gasförmigen Kältemittels verflüssigt und direkt in den Kompressorkreislauf gespritzt, um für eine zusätzliche Kühlung des Verdichters zu sorgen. Dieses Verfahren bietet zwei Vorteile:

Zum einen wird der Kompressor gekühlt und vor Verschleiß geschützt. Zum anderen führt die zusätzliche Einspritzung dazu, dass die Drehzahl des Verdichters erhöht werden kann und so der Kältemittelfluss während des Betriebes konstant bleibt. Das Kältemittel kann also auch bei sehr tiefen Außentemperaturen von minus 15 °C und darunter genügend Wärme aus der Außenluft aufnehmen und an den Heizprozess abgeben.

Auf Wunsch der Eigentümer des Mehrfamilienhauses wurden die Luft-Wasser-Wärmepumpen in den angrenzenden Innenhöfen aufgestellt. Je nach Wärmebedarf wurden die Wärmepumpen in unterschiedlichen Leistungsstufen ausgelegt. So hat zum Beispiel das Gebäude in der Bahnhofstraße acht Wohneinheiten mit rund 400 Quadratmeter Wohnfläche und einen relativ hohen Warmwasserbedarf. Deshalb kommt hier eine Luft-Wasser-Wärmepumpe mit 23 kW Heizleistung zum Einsatz.

Diese versorgt neben der Fußbodenheizung auch einen 1000l-Pufferspeicher und 2 Frischwassermodule. Die beiden anderen Gebäude wurden jeweils mit 14 kW Wärmepumpen ausgestattet, die zwischen 230 und 280 Quadratmetern Wohnfläche beheizen und Warmwasser zur Verfügung stellen. Nach einem Jahr Betriebszeit liegen die Einsparungen für die Heizkosten durch den Einsatz der Luft-Wasser-Wärmepumpen bei rund 40 % unter denen für eine konventionelle Wärmeerzeugung.

Steckbrief:
20er Jahre Mehrfamilienhaus in Schwerin

Objekt: 20er Jahre Mehrfamilienhaus
Ort: Schwerin
Baujahr: 2013
Leistung in kW: 23kw
Wärmepumpen-Hersteller: Mitsubishi Electric
Beteiligte Unternehmen: Energy Tec Energietechnik Becker
Anwendung: Heizen
Wärmequellen: Luftwärme
Technik: Luft-Wasser-Wärmepumpe
Quelle: energie-experten.org
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