Die Außenansicht der Kirche in Lüchtringen. Foto: Stiebel Eltron

Die Außenansicht der Kirche in Lüchtringen. Foto: Stiebel Eltron

Pfarrkirche in Höxter heizt mit Grundwasser-Wärme

Die St. Johannes Baptist in Höxter-Lüchtringen ist eine fast normale neugotische Pfarrkirche an der Weser in Ost-Westfalen. Wegen ihrer großzügigen Gestaltung wird sie gern als Weserdom bezeichnet. Gut hundert Jahre nach ihrem Bau mussten der Fußboden und die Heizungsanlage saniert werden. Zum Einsatz kam eine Grundwasser-Wärmepumpe.

Der Kirchenvorstand, der Architekt und das Erzbistum Paderborn entschieden sich dabei für einen außergewöhnlichen Weg: 2013 wurde eine Fußbodenheizung installiert, , deren großflächige Wärmeabgabe insbesondere den temperatursensiblen Malereien an den Wänden und der Orgel entgegenkommt. Die nötige Heizwärme produziert eine Wärmepumpe, die mit Umweltenergie aus dem Höxteraner Grundwasser versorgt wird.

Ein Grund für die Entscheidung pro Wärmepumpe war das Engagement von Stiebel Eltron im Vorfeld - liegt die Kirche doch direkt neben dem Stammsitz des Unternehmens in Holzminden. Die alte Öl-Heizung wurde durch zwei in Kaskade geschaltete Großwärmepumpen vom TYp WPF 66 ersetzt. Für die Erschließung der Wärmequelle Grundwasser wurden neben der katholischen Pfarrkirche im Höxteraner Weserdorf Lüchtringen zwei Förder- und zwei Schluckbrunnen mit jeweils rund 15 m Tiefe direkt neben dem Gebäude abgeteuft. Der Zwischenkreis-Wärmeübertrager wurde mit einer geringen Grädigkeit von 2 Kelvin ausgelegt, um eine hohe Quelleneintrittstemperatur für die Wärmepumpe zu ermöglichen. Zudem ist der Wärmeübertrager geschraubt ausgeführt, sodass die Wartung und gegebenenfalls eine Reinigung einfach durchzuführen sind.

Die Grundwasser-Pumpen fördern nur so viel Wasser, wie für den aktuellen Energiebedarf notwendig ist. Das über zehn Grad "warme" Grundwasser versorgt mittels Wärmeübertrager die Wärmepumpen. Knapp 180 Kilowatt Heizleistung bringen die beiden Großgeräte WPF66 bei zehn Grad Grundwassertemperatur und einer Heizungs-Vorlauftemperatur von 35 Grad. Im Vergleich zu einer möglichen Erneuerung der Ölheizung werden dank der umweltfreundlichen Heiztechnik pro Jahr etwa 24.000 Tonnen klimaschädliches CO2 eingespart.

Die Heizungsanlage einer Kirche wie der Weserdom in Höxter-Lüchtringen stellt völlig andere Anforderungen als die eines Einfamilienhauses oder eines Industriebaus: So ist das zu beheizende Volumen sehr groß im Vergleich zur Nutzfläche. Kirchenmauern, Fenster, Dach und Bodenplatte entsprechen selten den neuesten Baustandards. Dazu kommt die unstete und zeitlich kurze Nutzung des Gebäudes. "Die Malereien an den Wänden und insbesondere die Orgel benötigen möglichst konstante Raumtemperaturen", erklärt Architekt Albert Henne aus Höxter. "Für die Gottesdienste muss die Temperatur deshalb behutsam erhöht werden." Wichtig ist zudem, dass der Feuchtegehalt der Luft nicht zu Kondensation an kalten Stellen führt.

Wärmepumpen-Projekt von
Stiebel Eltron



Steckbrief:
sanierte Pfarrkirche in Höxter-Lüchtringen

Objekt: sanierte Pfarrkirche
Ort: Höxter-Lüchtringen
Baujahr: 2012
Wärmepumpen-Hersteller: Stiebel Eltron
Beteiligte Unternehmen: Stiebel Eltron, Architekturbüro Henne, Gebr. Becker Energie- und Versorgungstechnik, Theod. Mahr Söhne, Lütkehaus Brunnenbau GmbH
Anwendung: Heizen
Wärmequellen: Grundwasser
Technik: Wasser-Wasser-Wärmepumpe
Quelle: Stiebel Eltron
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Bildmaterial: Pfarrkirche in Höxter heizt mit Grundwasser-Wärme

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