Seit 2011 nutzt das Rathaus in Fürth eine Abwasser-Wärmepumpe (Foto-Urheber: Janericloebe / Quelle: commons.wikimedia.org / keine Änderungen / Lizenz: CC BY 3.0)

Seit 2011 nutzt das Rathaus in Fürth eine Abwasser-Wärmepumpe (Foto-Urheber: Janericloebe / Quelle: commons.wikimedia.org / keine Änderungen / Lizenz: CC BY 3.0)

Fürther Rathaus heizt mit Abwasser-Wärmepumpe

Das 1840 gebaute Rathaus in Fürth wurde im Jahr 2010 saniert. Seit 2011 nutzt das Rathaus nun die Abwasserwärme des direkt vor dem Rathaus liegenden Abwasserkanals. Zur Wärmegewinnung wurden in Fürth 70 Kanal-Wärmetauscher aus Edelstahl auf einer Länge von 70 Metern bündig auf die Kanalsohle in einer Tiefe von 8 Metern montiert. So können der Abwasser-Wärmepumpe rund 215 kW Entzugsleistung zur Beheizung der rund 10.000 m2 Heizfläche des Rathauses in Fürth zur Verfügung gestellt werden.

Das warme Abwasser, das selbst im Winter das Fürther Kanalnetz mit einer durchschnittlichen Temperatur von zwölf Grad Celsius durchströmt und auch im Trockenwetterfall Abwassermengen von mindestens 150 Litern in der Stunde transportiert, wird über die doppelwandigen Wärmetauscher in der Sohle des Kanals dem Abwasser thermisch entnommen und über einen getrennten Kreislauf zur oberirdischen Wärmepumpenstation im Rathaus transportiert. Hier wandelt eine 300 kW starke Trane Wasser/Wasser-Großwärmepumpe die Abwasserwärme in Heizwärme um.

Zur Realisierung des Vorhabens war zunächst ein neuer Schacht im Gehwegbereich herzustellen. Von diesem aus konnte die weitere Verbindung vom Kanal zum Keller des Rathauses mittels Kernbohrung geschaffen werden. Hierüber konnte die Leitungsanbindung erfolgen, die bis in die Heizzentrale im Dachgeschoss fortgeführt wurde.

Zur Einbringung der Wärmepumpe wurde das Dach des Rathauses geöffnet und die Wärmepumpe mit einem Autokran in die Dachheizzentrale eingehoben. Die noch benötigten vertikalen Versorgungsleitungen konnten teilweise in vorhandenen Putzräumen untergebracht werden. Die Vor- und Rücklaufleitung von und zur Wärmepumpe sind in einem komplett abgeschirmten Versorgungsschacht integriert. Ein Gas-Brennwerttherme wird eingesetzt um den restlichen Heizwärmebedarf - das Fürther Rathaus besitzt insgesamt einen Heizwärmebedarf von etwa 700 Kilowatt im Jahr – zu decken. Nach nur zehn Wochen war die Bauzeit angeschlossen.

Nach dem Umbau des Heizungssystems können pro Jahr 130 Tonnen CO2, 14 Tonnen Feinstaub und 220 MW/h Energie eingespart werden. Das führt zu Kosteneinsparungen vom ca. 20.000 Euro im Jahr. Die Mehrkosten der Wärmepumpen-Anlage in Höhe von ca. 150.000 Euro haben sich so nach 7,5 Jahren amortisiert.

(Titel-Foto: Urheber : Janericloebe / Quelle: commons.wikimedia.org / keine Änderungen / Lizenz: CC BY 3.0)

Steckbrief:
Rathaus (Gebäude der öffentlichen Verwaltung) in Fürth

Objekt: Rathaus (Gebäude der öffentlichen Verwaltung)
Ort: Fürth
Baujahr: 2011
Leistung in kW: 300kw
Wärmepumpen-Hersteller: Trane Wasser/Wasser-Großwärmepumpe
Beteiligte Unternehmen: Stadtentwässerung Fürth, Gebäudewirtschaft Fürth
Anwendung: Heizen
Wärmequellen: Abwärme (Abwasser)
Technik: Wasser-Wasser-Wärmepumpe
Quelle: Stadt Fürth
Projekt vorschlagen

Sie heizen mit einer Wärmepumpe?

Stellen Sie hier anderen Interessierten Ihr Projekt vor!