Dornier Museum: Hangar fußt auf Erdwärmesonden

Im Dornier Museum in Friedrichshafen, einem Museum rund um die Pionierleistungen des Flugzeugkonstrukteurs Claude Dornier, wurden direkt unterhalb des Gebäudes Erdwärmesonden niedergebracht. Das Erdsondenfeld übernimmt die Hauptlast der Gebäudeklimatisierung und wird sowohl im Sommer für die (direkte) Kühlung als auch im Winter zur Bereitstellung von Raumwärme über eine Wärmepumpenanlage genutzt. Die Erdwärmesonden werden durch diesen thermischen Pendelbetrieb schneller regeneriert, sodass insgesamt eine höhere Entzugsleistung resultiert.

Das Museum zur Dokumentation der Firmengeschichte von Dornier zeichnet sich aus durch eine an den Flugzeugbau angelehnte Architektur: Das Museum ähnelt dabei einem Hangar. Die geschwungene Gebäudehülle wurde dabei großflächig transluzent konzipiert, die zur Reduzierung der solaren Einstrahlung eine zusätzliche Bedruckung mit einem weißen Punktmuster erforderlich machte. Einem Industriebau angemessen verfügt die Museumshalle ausschließlich über natürliche Lüftung. Die Abluft wird dabei über die RWA-Öffnungen im Dach hinausgeführt.

Auch der Fußboden wurde in das Klimakonzept integriert. Der Betonboden wurde dazu mit einer Industriefußbodenheizung ausgestattet. Sie sorgt im Winter für die Grundkonditionierung und wird im Sommer als Fußbodenkühlung genutzt, mit der solare Wärmelasten effizient abgeführt werden. Zentrales Element ist hierbei ein Geothermiefeld aus 81 Erdwärmesonden unterhalb des Gebäudes. Diese erschließen das Erdreich zur thermischen Nutzung nach dem Prinzip eines Pendelspeichers.

Steckbrief:
Flugzeug-Museum in Friedrichshafen

Objekt: Flugzeug-Museum
Ort: Friedrichshafen
Baujahr: 2009
Beteiligte Unternehmen: Allmann Sattler Wappner Architekten (München), Werner Sobek AG (Stuttgart)
Anwendung: Heizen & Kühlen
Wärmequellen: Erdwärmesonden
Technik: Sole-Wasser-Wärmepumpe
Quelle: DBZ
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