(Foto: Stadt Essen)
Rhein-Herne-Kanal beheizt Freibad Dellwig
Das Freibad Dellwig ist eines der ältesten Freibäder in Essen. Aus Tradition nennen es die Essener daher auch „Hesse“. Modern ist aber die Technik: Die Beckenerwärmung erfolgt über eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe. Die Wärme wird hierbei dem unmittelbar in der Nähe befindlichen Rhein-Herne-Kanal entnommen. Zum "Hesse"-Start im Mai werden dann u.a. auch die Wärmepumpe im April jährlich auf Vordermann gebracht, damit in den Becken eine angenehme Temperatur herrscht.
Die Wärmepumpe sorgt nicht nur für warmes Badewasser. Die Wasser-Wasser-Wärmepumpe ist es auch, die in den letzten Jahren immer wieder für Schlagzeilen sorgte, wenn sie zum „Hesse“-Start – dem Start der Freibadsaison – noch nicht startbereit war.
Die thermische Nutzung des Kanalwassers ist eine Rarität, da nur wenige Standorte über eine entsprechende Voraussetzung verfügen. Der große Vorteil dabei ist, dass das Essener Freibad mit dem Rhein-Herne-Kanal eine Wärmequelle mit einer sehr hohen Schüttung besitzt. Der nutzbare Volumenstrom ist quasi unbegrenzt und zudem führt auch der Wärmeentzug zu keinerlei spürbarer Auswirkung auf das Ökosystem.
Darüber hinaus - was bei Wasser-Wasser-Wärmepumpen immer wieder zu Problemen führen kann - ist die Rückleitung des genutzten Wassers wesentlich einfacher. Dieses kann im Falle des Essener Freibades nach der Wärmepumpennutzung einfach wieder zurück in den Rhein-Herne-Kanal eingeleitet werden. Eine Verunreinigung ist dabei aufgrund des zwischengeschalteten Wärmetauschers ausgeschlossen.
Steckbrief:
Freibad
in Essen
Objekt: | Freibad |
Ort: | Essen |
Baujahr: | 2014 |
Beteiligte Unternehmen: | Luces Ingenieure |
Anwendung: | Heizen |
Wärmequellen: | Fluss-/ Seewasser |
Technik: | Wasser-Wasser-Wärmepumpe |
Quelle: | Luces Ingenieure |