Erdwärme-Wärmepumpe trocknet Brandenburger Kloster-Mauerwerk

Das Archäologische Museum in Brandenburg an der Havel ist seit einer umfassenden Sanierung ab dem Jahre 2008 im Paulikloster ansässig. Seit der Sanierung sorgt eine Erdwärme-Wärmepumpe mit insgesamt 12 Erdsonden in Verbindung mit einer Fußbodenheizung für ein umweltfreundliches Wohlfühlklima, um sich über die Archäologie und Kulturgeschichte Brandenburgs zu informieren.

Die Grundsteinlegung der Klosteranlage, deren Errichtung sich über mehr als zwei Jahrhunderte hinzog, geht auf das Jahr 1286 zurück. Der gotische Backsteinbau besteht aus einer dreischiffigen Hallenkirche, einem Kreuzgang mit Klausurgebäuden und der 1497 errichteten Marienkapelle. Der markante Gebäudekomplex in zentraler innerstädtischer Lage prägt das Stadtbild durch sein Gebäudevolumen.

Die Sanierung der Klosteranlage machte es letztlich erforderlich, diese dauerhaft auf einem bestimmten Temperaturniveau zu halten, um das noch feuchte Mauerwerk auszutrocknen. Da das offene Schalenmauerwerk lange Zeit schädlicher Einwirkung von Feuchtigkeit ausgesetzt war, wurde besonders das stark mörtelhaltige Füllmaterial im Zwischenraum nass. Diese Trocknungsfunktion übernimmt seither eine 81 Kilowatt starke Sole/Wasser-Wärmepumpe Vitocal 300 von Viessmann.

Die Erdwärmepumpe sorgt für die Wärmegrundversorgung, um die Mauern des alten Klosters zu entfeuchten. Durch die konstante Wärmezufuhr wird das Mauerwerk trocken gehalten und die Luft im Innenraum wärmer. Dies macht sich ein 460 Kilowatt Gas-Brennwertkessel Vitocrossal 300 zunutze, der dann nur noch die Spitzenlasten an sehr kalten Tagen abdecken muss.

Das Bohren der Erdwärmesonden gestaltete sich wie bei einem so alten Gemäuer und archäologisch bedeutsamen Grund als schwierig. Denn einfach in den Untergrund zu bohren, hätte bedeutet, eventuell geschichtlich wertvolle Exponate unwiederbringlich zu zerstören. Daher mussten das Ingenieurbüro KWH-Ingenieure und die ausführende Heizungsfachfirma WEGA Gebäudetechnik aus Brandenburg beim Einbringen der zwölf Löcher für die Erdwärmesonden sorgfältig vorgehen und behutsam bohren.