Bürgermeister Nebelo (l.) überreicht Familie Breuer Energiespar-Plaketten für ihr 3-Liter-Haus mit Erdwärme und Solarstrom (Foto: Stadt Bocholt)

Bürgermeister Nebelo (l.) überreicht Familie Breuer Energiespar-Plaketten für ihr 3-Liter-Haus mit Erdwärme und Solarstrom (Foto: Stadt Bocholt)

Bocholt: 3-Liter-Haus erhält Öko-Plakette dank Erdwärme und Solarstrom

Im Stadtteil Biemenhorst in Bocholt wurde Ende 2004 das erste Haus mit der Öko-Plakette "Energiesparer NRW" prämiert. Eine Erdwärmepumpe mit einem in rund 1,4 Meter Tiefe verlegten Rohrsystem von rund 300 Metern ("Flächenkollektro") sorgt hier für einen geringen Heizenergiebedarf.

Christel und Josef Breuer mit ihren Kindern Melanie (16), Matthias (15) und Florian (10) erhielten kurz vor Weihnachten prominenten Besuch: Bürgermeister Peter Nebelo zeichnete im neuen Baugebiet Biemenhorst ihr Haus am Hermann-Dickstein-Weg mit dem Prädikat "Energiesparer NRW" aus.

Gleich drei Plaketten – für die Nutzung von Erdwärme, Solarstrom und einen geringen Ölverbrauch (sog. "3-Liter-Haus") – weisen am Gebäude auf den Einsatz energiesparender Techniken hin. Die Breuers sind die Ersten in Bocholt, deren Bau im Rahmen der Landesinitiative prämiert wurde.

Das Haus wirkt von außen mit roter Klinkerfassade und Dachgaube eher ortstypisch. Das Innenleben des gedämmten Holzständerbaus ist allerdings mit einer ausgefeilten Heiz- und Lüftungstechnik ausgestattet. Stolz ist Bauherr Josef Breuer besonders auf seine sog. Grauwasseranlage. Das Duschwasser der Familie wird mit der Anlage aufbereitet und dann zur Toilettenspülung ein zweites Mal verwendet. "Bezogen auf einen 4-Personen-Haushalt, spart das rund 50 Prozent Wasser", rechnet Breuer vor.

Darüber hinaus ist der Neubau ein sog. "3-Liter-Haus", d.h. es benötigt pro Jahr 3 Liter Öl/m2. Zum Vergleich: Ein normales Haus ohne besondere Technik benötigt 18-20 Liter/m2 pro Jahr.

Der geringe Heizenergiebedarf wird außerdem über eine Erdwärmepumpe erzeugt. Dazu ist im Garten in rund 1,4 Meter Tiefe ein Rohrsystem von rund 300 Metern Länge verlegt, das die Erdwärme für die Fußbodenheizung im Haus erzeugt. Umgekehrt kann im Sommer diese Technik – in Kombination mit dem Lüftungssystem - zur Raumkühlung verwandt werden.

Auf dem Süddach des Neubaus produzieren darüber hinaus Solarzellen umweltfreundlichen Strom.

Die höheren Anschaffungskosten der Spezialgeräte sollen sich lt. Josef Breuer nach rund 10 Jahren wirtschaftlich rechnen.

"Eine tolle Sache, die man ruhig öffentlich machen soll. Wichtige Beiträge zum Klimaschutz sieht man Gebäuden von außen nicht unbedingt an", erklärte Bürgermeister Peter Nebelo bei der Überreichung der Plaketten und Urkunden. Er hofft auf Nachahmer, denn in Bocholt gäbe es einige Bauherren, die auf energiesparende Techniken setzten.

Die Aktion "Energiesparer NRW" wird vom NRW-Städtebauministerium initiiert. Die Stadt Bocholt unterstützt diese Aktion und möchte so das Engagement von energiebewussten Bocholter Hausbesitzern sichtbar machen. "Sowohl Neubauherren als auch Besitzer älterer Häuser können viel dazu beitragen, den Ausstoß von klimaveränderndem CO2 zu senken", sagt Bocholts Umweltreferentin Angela Theurich. Ausgezeichnet werden Gebäude mit niedrigem Heizenergiebedarf oder Sonnenkollektoren, Fotovoltaikmodulen, Erdwärme- und Biomasseanlagen. "Auch energetisch sanierte Altbauten gehören dazu", so Theurich.

Steckbrief:
3-Liter-Haus in Bocholt-Biemenhorst

Objekt: 3-Liter-Haus
Ort: Bocholt-Biemenhorst
Anwendung: Heizen & Kühlen
Wärmequellen: Flächenkollektor
Technik: Sole-Wasser-Wärmepumpe
Quelle: Stadt Bocholt / presse-service.de
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