LVR-RömerMuseum im Archäologischen Park Xanten. (Fotograf: Axel Thünker DGPh)

LVR-RömerMuseum im Archäologischen Park Xanten. (Fotograf: Axel Thünker DGPh)

LVR-RömerMuseum in Xanten heizt und kühlt mit Geothermie

Wo einst das römische Legionslager Castra Vetera errichtet wurde und später die römische Stadt Colonia Ulpia Traiana entstand, steht heute inmitten des Archäologischen Parks in Xanten der Neubau des am 15.08.2008 eröffneten LVR-RömerMuseums. Technische Besonderheit: Das im August 2008 fertiggestellte Museum kann mit Hilfe zweier Erdwärme-Wärmepumpen umweltfreundlich beheizt, gekühlt, gleichzeitig beheizt und gekühlt oder auch nur passiv über Erdwärmesonden "frei" klimatisiert werden.

Im Jahr 2001 hatte der Landschaftsverband Rheinland das Architekturbüro Gatermann + Schossig aus Köln mit dem Entwurf, der Planung und der Umsetzung des neuen LVR-RömerMuseums Xanten betraut. Als 2001 die ersten Überlegungen für ein neues Museum in Xanten begannen, war das LVR-GLM engagiert, die Thematik Geothermie dort umzusetzen. Die Prüfung der Bodenverhältnisse ergaben optimale Voraussetzungen; die Fläche war ebenfalls vorhanden. Die Planungen ergaben, dass dieser Neubau des Museums, ohne zusätzliche Heizungs- und Kühlquelle, sondern nur über die Geothermie versorgt werden kann.

Es wurden zwei Wärmepumpen als Doppelmodule mit jeweils fest zugeordneten Sondenkreisläufen vorgesehen. Die so erzeugte Wärme wird an die statischen und dynamischen Verbraucher über ein klassisches Verbrauchernetz mit Pufferspeicher und Verteilern geführt. Die Systemtemperaturen sind mit 50°C im Vorlauf und 30°C im Rücklauf festgelegt. Die zentrale Bedeutung für die thermische Versorgung des Ausstellungsraumes kommt den kombinierten Heiz-/ Kühlplatten zu.

Die erzeugte Kälte wird an die dynamischen Verbraucher und an die Strahlplatten ebenfalls über das klassische Verbrauchernetz mit Pufferspeicher und Verteilern geführt. Die Systemtemperaturen sind mit 10°C im Vorlauf und mit 16°C im Rücklauf festgelegt. Die Vorlauftemperatur im Versorgungskreis wird mittels Regelventilen den Erfordernissen angepasst. Die Vorlauftemperatur von 10°C ermöglicht den Klimabetrieb der raumlufttechnischen Anlage für den Museumsbereich und stellt damit die Effizienz bestimmende Randbedingung für die Wärmepumpe dar.

Bereits im 1. Betriebsjahr werden im Xantener Museum rund 31.500 € an Energiebereitstellungskosten eingespart. Neben der Energiekostenreduzierung wird außerdem die CO2-Bilanz verbessert. Seit 2009 bezieht der Landschaftsverband Rheinland generell nur Strom aus erneuerbaren Energien. Die Wärmepumpen-Anlage ist seitdem vollkommen CO2-frei betrieben.

Steckbrief:
Museum in Xanten

Objekt: Museum
Ort: Xanten
Baujahr: 2008
Leistung in kW: 232kw
Beteiligte Unternehmen: Architekturbüro Gatermann + Schossig (Köln), IGK-IGR Ingenieurgesellschaft Kruck (Mülheim an der Ruhr), UBeG GbR - Dr. Erich Mands & Dipl.-Geol. Marc Sauer (Wetzlar), Fa. Pleitz GmbH (Laucha/U.)
Anwendung: Heizen & Kühlen
Wärmequellen: Erdwärme
Technik: Sole-Wasser-Wärmepumpe
Quelle: "LVR-RömerMuseum im Archäologischen Park Xanten - Heizen und Kühlen mit Geothermie" vom Landschaftsverband Rheinland Gebäude- und Liegenschaftsmanagement
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