(Foto: HeidelbergCement / Fuchs)

Das neue Fertigungs- und Verwaltungsgebäude wird mit der Leica-Welt Besuchern und Foto-Enthusiasten aus aller Welt Einblicke in die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft der Fotografie ermöglichen. (Foto: HeidelbergCement / Fuchs)

Leica Camera in Wetzlar heizt und kühlt mit Geothermie

Leica-Welt Besuchern und Foto-Enthusiasten aus aller Welt ermöglicht das neue Fertigungs- und Verwaltungsgebäude von Leica Camera AG in Wetzlar seit 2014 Einblicke in die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft der Fotografie. Die klare Konzeption des neuen Gebäudes erschließt sich dem Besucher unmittelbar. Das dreiteilige Ensemble der Frankfurter Architekten Gruber + Kleine-Kraneburg ergänzt dabei zwei bereits vorhandene Sichtbetonbauten.

Das Bauwerk spiegelt Unternehmensphilosophie und Gebäudezweck auf subtile Weise. Die Architekten stimmten das Gebäude genau auf die Anforderungen des Unternehmens ab. Sie ordneten das Ensemble in ein dominantes Entree und einen rückwärtigen Trakt. In Anlehnung an die Form von Objektiven bildeten sie die dem Platz zugewandten Kopfbauten als konkav-konvexen Komplex aus, bei dem ein Baukörper im Grundriss an eine Acht erinnert und ein weiteres, etwas höheres Gebäude, auf einer kreisrunden Grundfläche sitzt.

Der Haupteingang liegt zwischen diesen beiden markanten Volumen. Linkerhand befindet sich im Erdgeschoss die Kantine für fast 700 Mitarbeiter. Rechterhand führt der Weg zum Leica-Store. Oben von der Aussichtsplattform dieses Bauteils reicht der Blick bis zum Wald hinüber; ideal, um Ferngläser gleich vor Ort zu testen.

Das mit Glas überdachte Foyer wirkt als zentrales Verbindungselement. In ihm ist das Museum untergebracht – hier ist etwa die Ur-Leica ausgestellt –, und eine Galerie, in der wechselnde Foto-Ausstellungen gezeigt werden können. Alle Bauteile sind durch Gänge aneinander gekoppelt. Kunden gelangen durch das Foyer oder vom Store aus zum wichtigen Bereich des Customer Care, einem Servicezentrum, dessen Grundriss einem Kreissegment entspricht, das mit der offenen Seite direkt an den Produktionstrakt anschließt.

Der eigentliche Produktionsbereich gliedert sich räumlich in die Bereiche Objektivfertigung, Objektivmontage und Kameramontage. Besucher haben vom Museum aus freie Sicht auf die Produktion. Transparenz war dem Bauherrn wichtig, auch wenn Lichteinfall bei der Herstellung der empfindlichen feinmechanischen Präzisionsgeräte, die oft sogar luftpartikelfrei sein muss, eher irritiert und hinderlich ist.

Die Architekten lösten diese Aufgabe im Erdgeschoss mittels eines umlaufenden Flurs mit 250 Meter langer Verglasung, die sich wie ein Filmband an der Fassade abspult. Die aneinandergereihten, geschosshohen Scheiben mussten aufgrund ihrer Dimension und Wölbung einzeln angefertigt werden. Darüber schmiegen sich Elemente aus Betonfertigteilen um die Lochfassade.

Bereits Mitte 2009 wurden mit der Entscheidung für den Leitz-Park die Weichen für die Rückkehr des Unternehmens an seinen Ursprungsort gestellt. Vorläufiger Höhepunkt der Aktivitäten im Jahr des hundertjährigen Bestehens ist die Einweihung des neuen Fertigungs- und Verwaltungsgebäudes, eines Stahlbetonbaus, der von der ARGE Lupp/Dressler/Imtech schlüsselfertig übergeben wurde.

Geothermiebohrungen bis in 120 Meter Tiefe versorgen das nachhaltige Bauwerk mit Erdwärme, die mittels Betonkernaktivierung für Heizung und Klimatisierung genutzt wird. Die massive Betonbodenplatte wurde mit Stahlfasern bewehrt. Über 15.000 Kubikmeter Beton lieferte die Heidelberger Beton GmbH – Gebiet Rhein-Main aus dem nahe gelegenen Werk Niederkleen.

Steckbrief:
Fertigungs- und Verwaltungsgebäude in Wetzlar

Objekt: Fertigungs- und Verwaltungsgebäude
Ort: Wetzlar
Baujahr: 2014
Leistung in kW: 448kw
Wärmepumpen-Hersteller: Viessmann Großwärmepumpe
Beteiligte Unternehmen: Gruber + Kleine-Kraneburg Architekten, Reichmann + Partner Ingenieurgesellschaft mbH + Co. KG, Ehringshausen Landschaftsplaner, Wewer Landschaftsarchitektur, Vermessungsbüro Jörg Mathes, Arge Dressler Bau, Dreßler Bau GmbH, Adolf Lupp GmbH + Co KG, Imtech Deutschland GmbH & Co. KG, Heidelberger Beton GmbH
Anwendung: Heizen & Kühlen
Wärmequellen: Erdwärme
Technik: Sole-Wasser-Wärmepumpe
Quelle: HeidelbergCement AG
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Bildmaterial: Leica Camera in Wetzlar heizt und kühlt mit Geothermie

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