Digital Bauhaus Lab wird mit Wärmepumpe, BHKW und Gas versorgt
Für die Fläche hinter dem Hauptgebäude der Bauhaus-Universität Weimar des Architekten Henry van de Velde (UNESCO-Weltkulturerbe) lobte der Freistaat Thüringen 1996 einen Ideen- und Realisierungswettbewerb aus, an dem 223 Architekturbüros teilnahmen. Das prämierte Pavillonkonzept ermöglicht eine Flexibilität der Bebauung bei Realisierbarkeit in Teilbauabschnitten. In der Folge entstanden zwei Werkstatthäuser, das „green:house“ – ein Holzbeton-Experimentalbau – sowie ein Gründerzentrum.
Das neue „Digital Bauhaus Lab“ dient dem Forschungsschwerpunkt Digital Engineering der Fakultät Medien. In dem viergeschossigen Gebäude befinden sich Seminarräume und Medienlabore für 3DScanner, Interface-Entwicklung, FE-Modellierung und Simulierung, Visual-Analytics sowie Usability. Die Fassade ist mit Faserzement-Paneelen verkleidet, der Sonnenschutz besteht aus verschiebbaren Streckmetallelementen. Eine Baugrundverbesserung erfolgte über Geopier-Bohrrammsäulen, zur Kombination von partiellem Bodenaustausch mit Bodenverdrängung.
Der Forschungsbau verfügt über innovative Gebäudetechnik. Die Gebäude der Liegenschaft werden zentral vom „Digital Bauhaus Lab“ durch eine Kombination aus geothermischer Wärmepumpe, einem Blockheizkraftwerk und vier Gasbrennwertheizkesseln mit Wärme versorgt. Als Energiequelle für die Wärmepumpe stehen neben der Abwärme aus dem Serverraum auch 35 Erdwärmesonden zur Verfügung. Diese wurden durch 120 Meter tiefe Bohrungen unter den Freiflächen installiert.
Steckbrief:
Viergeschossiges Forschungsgebäude
in Weimar
Objekt: | Viergeschossiges Forschungsgebäude |
Ort: | Weimar |
Baujahr: | 2013 |
Beteiligte Unternehmen: | AV1 Architekten (Kaiserslautern) |
Anwendung: | Heizen |
Wärmequellen: | Erdwärme |
Technik: | Sole-Wasser-Wärmepumpe |
Quelle: | "Staatlicher Hochbau in Thüringen - Eine Zwischenbilanz" von Thüringer Ministerin für Infrastruktur und Landwirtschaft |