Vitra Minihaus Diogene nutzt 1-kW-Luft/Luft-Wärmepumpe

Nach dem Brand 1981, bei dem das Produktionsgebäude des Möbelherstellers Vitra Großteils zerstört wurde, ist auf dem Firmengelände in Weil am Rhein in Südbaden der sogenannte Vitra Campus aufgebaut worden. Zu dem Gebäude-Ensemble gehört auch das Mini-Wohnhaus „Diogene“ – ein energieautarker, möblierter Prototyp mit Satteldach, der sich zusammengebaut auf einen Lastwagen verladen und transportieren lässt. Um den Heizwärmebedarf des Mini-Hauses zu decken, ist eine 1-kW-Luft/Luft-Wärmepumpe im Einsatz.

Der namensgebende griechische Philosoph Diogenes soll nachts mitunter in einer Tonne/einem Fass geweilt haben, um dem weltlichen Überfluss zu entfliehen. Auch das Minihaus „Diogene“ bedeutet: Wohnen mit dem Nötigsten: Auf nur 7,50 m² Grundfläche ist untergebracht, was man zum Wohnen braucht: Schlafcouch und klappbarer Schreibtisch vorne, WC mit Dusche hinter einer Trennwand, gegenüber davon: die Pantry.

Boden, Wände und Dachflächen sind aus 5,5 cm starken Brettsperrholzplatten gemacht. Darauf ist eine Dämmung aus 3 cm dicken Vakuumpaneelen angebracht. Die glatte Hülle besteht aus zu 95 Prozent recyceltem Aluminiumblech (Stärke: 2 mm). Sie schützt das Mini-Haus vor Wind und Wetter. Die drei 3-fach-verglasten Fenster (zwei auf einer Seite, eins im Dach) sind ohne Rahmen ausgelegt: Ihr U_w-Wert beträgt 0,4 W/(m²). Rollos innen und außen bringen Sicht- und dem Sonnenschutz.

Zwei polykristalline Photovoltaik-Module (Fläche: 3,40 m²) auf dem Dach liefern Solarstrom (Leistung: 400 W_p), der sich auch in den Batterien (Speicherplatz: 7 kWh) auf der Unterseite des Häuschens speichern lässt. Die daraus resultierende Netzunabhängigkeit beläuft sich auf 5 bis 7 Tage. Eine Solarthermie-Anlage (Bruttokollektorfläche der Vakuumröhrenkollektoren: 1m²) ist zudem installiert. Sie erzeugt warmes Wasser. Das Warmwasser wird in einem 60-l-Tank gepuffert. Den Heizwärmebedarf deckt eine solarstrombetriebene 1-kW-Luft/Luft-Wärmepumpe gedeckt. Sie entzieht der verbrauchten Innenraumluft Wärme, um damit die frische vorzuwärmen.

Das in der unter dem Minihaus befestigten 300-l-Zisterne gesammelte Regenwasser wird zum Duschen, Händewaschen oder zum Abspülen verwendet. Ein zweiter Tank sammelt das anfallende Grauwasser aus Pantry und Dusche.