Stuttgarter Mineralbad Berg im Oktober 2010 (Foto: sarang – wikimedia / gemeinfrei)

Stuttgarter Mineralbad Berg im Oktober 2010 (Foto: sarang – wikimedia / gemeinfrei)

Stuttgart: Mineralbad Berg setzt auf Wärmepumpen

Seit dem 26. September 2016 ist das geschichtsträchtige Mineralbad Berg für eine Generalsanierung bis Mitte 2020 geschlossen. Das Bad wird dabei auch energetisch modernisiert. Drei Wärmepumpen und drei Gas-Brennwertkessel sowie ein kleines Blockheizkraftwerk gehören künftig zum Anlagenpark. Auf dem Dach wird eine Fotovoltaikanlage mit 770 m2 installiert, die einen Großteil des eigenen Strombedarfs decken soll.

Für die Wärmeversorgung des Mineral-Bads Berg in Stuttgart werden in der Heizzentrale im Untergeschoss des Gebäudes drei elektrische Wärmepumpen mit einer gesamten Heizleistung von ca. 900 kW aufgestellt. Diese Wärmepumpen nutzen in erster Linie die im Quellwasser enthaltene Energie zur Erzeugung von Heizungswasser.

Zur Erwärmung des Beckenwassers im Innenbecken wird an Warmbadetagen ebenfalls eine elektrische Wärmepumpe mit einer Heizleistung von 155 kW verwendet. Zur Deckung der Gebäudeheizlast und zum Erreichen des für die Warmwasserbereitung erforderlichen Temperaturniveaus sind 3 gasbetriebene Brennwertkessel (je 410 kW) als Mehrkesselanlage sowie ein kleineres gasbefeuertes Blockheizkraftwerk mit einer thermischen Leistung von ca. 45 kW vorgesehen.

An bestimmten Tagen soll als neues besonderes Angebot das Innenbecken der Kaltbadehalle mit auf 30 bis 32°C erwärmtem frischem Mineralwasser betrieben werden. Durch den Einsatz von energetisch effizienten Anlagen, wie beispielsweise Wärmepumpen in Verbindung mit einem Pufferspeicher, wird der Gesamtenergieverbrauch an den Warmbadetagen gering gehalten. Somit können die positiven Eigenschaften des CO2-gesättigten frischen Mineralwassers, ähnlich wie in den Therapie- und Rundbecken im Mineralbad Leuze, erhalten bleiben.

Die Dachflächen des Ost- und Nordflügels werden nahezu vollflächig auf 770 m2 mit einer Photovoltaik-Anlage belegt. Aufgrund der vorhandenen konstruktiven Verhältnisse wird die Anlage gewichtsneutral in die Dachkonstruktion eingebettet. Auf eine konventionelle Dacheindeckung (Dachziegel) kann dadurch verzichtet werden. Der jährlich zu erzielende Ertrag beläuft sich auf ca. 110.000 kWh/Jahr. Bei einer Stromersparnis von ca. 22.000 Euro pro Jahr amortisiert sich die Anlage nach ca. 10 Jahren.

Steckbrief:
Schwimmbad mit Mineralwasser in Stuttgart

Objekt: Schwimmbad mit Mineralwasser
Ort: Stuttgart
Baujahr: 2020
Leistung in kW: 900kw
Anwendung: Heizen
Wärmequellen: Abwärme (Abwasser)
Technik: Abwasser-Wärmepumpe
Quelle: Landeshauptstadt Stuttgart
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Bildmaterial: Stuttgart: Mineralbad Berg setzt auf Wärmepumpen

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