Einschub der Erdwärmesonden in die Bohrung. Foto: Tracto Technik

Einschub der Erdwärmesonden in die Bohrung. Foto: Tracto Technik

Eschweiler Doppelhaus: Koks-Kessel raus – Erdwärme rein

Nach 22 Jahren hatte der alte Koks-Heizkessel einer Eschweiler Familie im Jahr 2009 ausgedient. Früher war Koks ja noch ein günstiger Brennstoff im Braunkohlerevier bei Eschweiler. Jetzt hatte die Familie sich entschlossen eine Heizungsumrüstung vorzunehmen. Dazu sollte die praktisch kostenlose Erdwärme unter ihrem insgesamt nur 300 m2 großen Grundstück für die Beheizung der Doppelhaushälfte genutzt werden. Als Wärmebedarf wurden 10,4 kW ermittelt, die über eine gleichzeitig installierte Fußbodenheizung als behagliche Wärme optimal verteilt wird. Die notwendige Wärme kann dem Boden mit einer Entzugsleistung von 44 W/m entnommen werden.

Die Berechnung erfolgte aufgrund einer vorher durchgeführten geothermischen Ergiebigkeitsanalyse in dem hier anstehenden Boden. Der Vorteil besteht vor allem auch darin, dass Erdwärme in länger anhaltenden Kälteperioden auf gleich bleibendem Niveau verfügbar ist. Mit dem Projekt in Eschweiler wurde ein weiteres und bereits bestehendes Gebäude auf Erdwärme umgerüstet und vorbildlich gezeigt, wie sich mit dem GRD-Verfahren auch unter schwierigen räumlichen Randbedingungen eine zukunftsweisende Wärmeversorgung umsetzen lässt. Der Einsatz einer Vertikalbohranlage war aufgrund ihrer Größe und der beengten Platzverhältnisse nicht möglich.

Die Lösung des Problems war die kleine, kompakte GRD-Bohranlage, die rasch auf dem 1 Tag zuvor gesetzten Bohrschacht installiert war. Der mit einem Deckel abschließbare spezielle Kunststoffschacht ist für Servicearbeiten und spätere nachträgliche Bohrungen, z.B. bei einem Hausanbau, jederzeit zugänglich. Von diesem Schacht wurden dann 6 Bohrungen von je 34 Meter Länge, mit Neigungen zwischen 50 und 65 Grad unter dem Wohnhaus durch den feinsandigen, leicht kohligen Boden vorgetrieben.

Die Bohrung erfolgte im Schutz einer Stahlrohrtour, die nach Beendigung der Bohrung und Einbau der Erdwärmesonde wieder herausgezogen wurde. An den Erdwärmesonden war ein dünner Schlauch befestigt, durch den beim Herausziehen die Bohrung mit Thermozement verfüllte, so dass die Sonde gleichmäßig eingebettet mit dem wärmespendenden Erdreich verbunden ist. Der letzte Vorgang nach Abschluss der Bohrarbeiten war die Anbindung der Erdwärmesonden an eine Sammelleitung und deren Verlegung in einem isolierten Rohr zur Wärmepumpe in den Keller des Hauses.

Steckbrief:
Doppelhaus in Eschweiler

Objekt: Doppelhaus
Ort: Eschweiler
Baujahr: 2009
Beteiligte Unternehmen: Tracto-Technik
Anwendung: Heizen
Wärmequellen: Erdwärme
Quelle: Tracto-Technik
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Bildmaterial: Eschweiler Doppelhaus: Koks-Kessel raus – Erdwärme rein

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