Abwasserwärme versorgt Hafenvillen in Speyer

Im Yachthafen von Speyer wurden in einem Gemeinschaftsprojekt der Firma Steber & Partner Wohnbau GmbH und der Stadtwerke Speyer von 2008 bis 2010 fünf Stadtvillen mit jeweils sieben bis acht Wohnungen mit einer Abwasser-Wärmepumpe ausgestattet. Die Wärmepumpen mit je 40 Kilowatt beziehen ihre Nutzwärme aus einem nahe gelegenen Abwasserkanal der Entsorgungsbetriebe Speyer.

Vorausgegangen war eine Studie des Steinbeis-Transferzentrum EGS Stuttgart und des Büros Energie Schweiz für Industrieanlagen (eam) in Zusammenarbeit mit Ryser Ingenieure, die mehrere zentrale und dezentrale Versorgungsvarianten untersuchten. Dabei wurde eine Wärmeerzeugung mit Solaranlage, Wärmepumpe mit Abwasser-Wärmetauscher, Gas-BHKW und Gas-Brennwertkessel und Kombinationen dieser Varianten betrachtet und verglichen. Der Abwasserkanal in unmittelbarer Nähe zum Baugebiet wurde hinsichtlich Durchfluss und Temperaturen untersucht und für den Einbau eines Abwasser-Wärmetauschers als gut geeignet befunden.

Generell waren beim Bauvorhaben Yachthafen Süd aufgrund der geplanten Niedertemperaturheizungen die Randbedingungen für die Einbindung einer Wärmepumpe und einer thermischen Solaranlage sehr günstig. Letztlich wurde die dezentrale Versorgung mit monovalenter Wärmepumpe, die ihre Wärme aus dem Abwasserkanal bezieht, gekoppelt mit einer thermischen Solaranlage zur Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung ausgeführt.

Ausschlaggebend war neben der geringen Distanz des Baugebietes zum Abwasserkanal, der wesentlich effizientere Betrieb von Wärmepumpe und Solaranlage, bedingt durch deutlich niedrigere Systemtemperaturen. Die Solarthermieanlage verbessert nicht nur die Effizienz der Wärmepumpen, sie dient in der Heizperiode der Heizungsunterstützung und ganzjährig der Warmwasserbereitung. In den Sommermonaten können dadurch die hohen Temperaturen für die Warmwasserbereitung erzeugt und somit die ungünstigen Betriebszustände der Wärmepumpe reduziert werden.