In der Siedlung Wertachau, einem Ortsteil der Stadt Schwabmünchen, wurden im Pilotprojekt Smart Operator von LEW und innogy eine der umfassendsten Smart-Grid-Installationen überhaupt aufgebaut. (Quelle: LEW / Wagner)

In der Siedlung Wertachau, einem Ortsteil der Stadt Schwabmünchen, wurden im Pilotprojekt Smart Operator von LEW und innogy eine der umfassendsten Smart-Grid-Installationen überhaupt aufgebaut. (Quelle: LEW / Wagner)

Wertachau in Schwabmünchen testete Lastmanagement mit Wärmepumpen

In Schwabmünchen bei Augsburg wurde von 2014 bis 2016 eine der umfassendsten Smart-Grid-Installationen auf ihre Machbarkeit hin getestet. Es umfasst unter anderem rund zwei Dutzend Photovoltaikanlagen, einen großen Netzbatteriespeicher, schaltbare Verbraucher wie Wärmepumpen und weitere Batteriespeicher in Haushalten sowie eine zentrale Steuerung. So werden Energieerzeugung und - verbrauch innerhalb des Ortsnetzes besser aufeinander abgestimmt.

In 23 Haushalten der Altbausiedlung arbeiteten verschiedene intelligente Bausteine: Waschmaschinen, Wäschetrockner und Geschirrspüler, aber auch Wärmepumpen, Batteriespeicher oder E-Mobility-Ladeboxen. Die Projektteilnehmer konnten dem Smart Operator ein Zeitfenster zum Start ihrer Hausgeräte zur Verfügung stellen. Der Smart Operator konnte dann den Gerätestart in jene Zeiten verschieben, in denen vor Ort viel Strom mit den Solaranlagen erzeugt wird. Die Batteriespeicher und Wärmepumpen steuerte das System direkt.

Der Smart Operator ist die zentrale Steuerung. Er ermittelt unter anderem anhand von Wetterprognosen die zu erwartenden Einspeisungen sowie Lasten, Aufnahmefähigkeit und Speichermöglichkeiten im Stromnetz. Er stimmt diese Faktoren aufeinander ab und bringt sie in Einklang, um das Ortsnetz besser zu nutzen. Zusätzlich steuerte das System einen regelbaren Ortsnetztransformator und fernsteuerbare Lastschaltleisten, um die Stromflüsse im Ortsnetz weiter zu optimieren. Dabei verarbeitete der Smart Operator im Schnitt pro Minute rund 200 Messsignale aus dem Netz und gibt 30 Steuersignale an Bausteine aus.

Das Hauptziel des Projekts war es, durch die autonom arbeitende Steuerung den Verbrauch smarter Geräte wie Wärmepumpen in Zeiten hoher PV-Eigenerzeugung zu verlagern. So kann das Ortsnetz mehr Strom aus erneuerbaren Energien aufnehmen und der Strombezug der Siedlung aus dem regionalen Mittelspannungsnetz geht 2 entsprechend zurück. Ebenso wird weniger überschüssiger Strom aus der Siedlung in dieses Netz zurückgespeist; an sonnigen Tagen bis zu einem Drittel weniger. Häuser mit intelligenten Hausgeräten und Photovoltaikanlage können durch den Einsatz der smarten Technologie einen größeren Anteil ihres selbsterzeugten Stroms im eigenen Haushalt nutzen.

Ende Mai 2018 wurden die Lechwerke (LEW) und innogy in Kopenhagen für ihr gemeinsames Smart-Operator-Projekt mit dem renommierten ISGAN Award ausgezeichnet worden. Der Smart Operator zählte zu den fünf Finalisten der Auszeichnung, die das International Smart Grid Action Network (ISGAN) in Kooperation mit der Global Smart Grid Federation (GSGF) vergibt.

Steckbrief:
Siedlung in Schwabmünchen-Wertachau

Objekt: Siedlung
Ort: Schwabmünchen-Wertachau
Baujahr: 2014
Beteiligte Unternehmen: Lechwerke (LEW), innogy
Anwendung: Heizen
Wärmequellen: Luftwärme , Erdwärme
Technik: Luft-Wasser-Wärmepumpe , Sole-Wasser-Wärmepumpe
Quelle: LEW
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