Schifferstadt: Kalte Nahwärme versorgt Wärmepumpen

Die 40 Neubauten im 20.000 m2 großen Baugebiet Max-Ernst-Straße in Schifferstadt werden umweltfreundlich mit Erdwärme beheizt und gekühlt. 2016 wurden hierzu die ersten von insgesamt 26 jeweils 95 Meter tiefen Erdsondenbohrungen vorgenommen. Über eine zentrale Verteilerstation gelangt die Sole zu den Wärmepumpen im Haus. Das klimafreundliche Konzept setzte sich gegen ein Wärmeversorgungsmodell mit einer Pelletheizzentrale durch.

Die über die rund 2500 Bohrmeter geförderte "oberflächennahe Geothermie" wird im Winter dann mittels einer Wärmepumpe auf ein für das Heizen entsprechend benötigtes Temperaturniveau angehoben. Im Sommer reichen allein die 12 °C der Erdwärme, um die 28 Einzelhäuser und 12 Reihenhäuser zu temperieren. Insgesamt beläuft sich die Heizlast auf 230 kW und die Kühllast auf 150 kW.

Das Kühlen der Schifferstadter Neubauten an der Max-Ernst-Straße hat den positiven Nebeneffekt, dass so Wärme wieder in den Untergrund zurückgeführt wird. Die Raumwärme kann so mehr oder weniger im Untergrund gespeichert werden, um diese im Winter wieder zu Heizzwecken zu nutzen. So kann eine höhere Effizienz resultieren und/ oder durch eine schnellere Regeneration eine höhere Entzugsleistung.

Als Vorreiter in Rheinland Pfalz versorgen die Stadtwerke Schifferstadt die Bewohner im Neubaugebiet der Max-Ernst-Straße über ein kaltes Nahwärmenetz mit CO2-freier Erdwärmeenergie. Diese erheben dann lediglich einen Grundpreis, der 10 Jahre lang fix gehalten werden soll ("Flatratemodell"). Dies ist möglich, da nur die Investition in die Erdwärmebohrungen nötig ist und an variablen Kosten nur die der Sole-Umwälzpumpen anfallen. Kostenschwankungen wie bei Gas und Öl sind damit ausgeschlossen.

Der Wärmepumpen-Auftrag wurde im Dezember 2015 an WATERKOTTE vergeben. Neben der Auslegung und Inbetriebnahme der Wärmepumpen unterstützte WATERKOTTE das Projekt von Anfang an mit Planungs-Know-how und technischem Support.

Kalte Nahwärme ist insbesondere für Neubaugebiete, aber auch für andere Areale ideal geeignet, wenn es darum geht, eine Wärmeversorgung in mehreren Bauabschnitten bereitzustellen und bei Bedarf Erweiterungen zu einem späteren Zeitpunkt vorzunehmen.

Das Schifferstadter Projekt überzeugte überdies durch eine stringente Umsetzung. Im September 2015 fielen die Stadtwerke Schifferstadt die Entscheidung für die kalte Nahwärme, im März 2016 erfolgten 2 Erkundungsbohrungen und ein Thermal Response-Test und im Dezember 2016 wurden bereits die ersten Häuser angeschlossen.

Steckbrief:
27 Einfamilienhäuser und 11 Reihenhäuser in Schifferstadt

Objekt: 27 Einfamilienhäuser und 11 Reihenhäuser
Ort: Schifferstadt
Baujahr: 2016
Wärmepumpen-Hersteller: Waterkotte Basic Line AI1 Geo NC
Beteiligte Unternehmen: Stadtwerke Schifferstadt, GEOWELL, HSG, Arguplan, Wagenbrenner
Anwendung: Heizen & Kühlen
Wärmequellen: Erdwärmesonden
Technik: Sole-Wasser-Wärmepumpe
Quelle: Energieatlas Rheinland-Pfalz
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