
Uni Rostock heizt und kühlt Bibliothek mit Wärmepumpe (Foto: Universität Rostock / ITMZ)
Uni-Bibliothek Rostock-Südstadt nutzt Erdwärme mit Bauteilaktivierung
Beim Bibliotheksneubau der Universität Rostock in der Rostocker Südstadt wurde Wert auf ein nachhaltiges Energiekonzept gelegt. Dies sieht eine Tageslichtnutzung, passive solare Wärmegewinne, eine Wärmespeicherung aus den aktivierten Bauteilen im Sommer und das Anlegen eines Kältepotenzials im Winter in dem Erdwärmespeicher vor. Die Klimaanlagen können mit direkter Kühlung ohne Kältemaschinen betrieben werden.
Die oberflächennahe Geothermie (Erdwärme) zu nutzen, war bereits Wettbewerbsgedanke, der konsequent geplant, gebaut und in die Bewirtschaftung einbezogen wurde. Dabei wird die Wärme bzw. die Kälte über bauteilaktivierte Flächen im Niedertemperaturbereich an das Gebäude abgegeben. Die Wärmepumpenanlage ist als reversibles System (umschaltbarer Heiz- bzw. Kühlbetrieb) vorgesehen.
Die Nutzung der oberflächennahen Erdwärme erfolgt dabei über 28 Erdwärmesonden bis in eine Tiefe von 80 m, die in den Wintermonaten eine Heizleistung von 102 kW und in den Sommermonaten eine Kälteleistung von 140 kW zur Verfügung stellen. Dafür sind 2.950 m2 bauteilaktivierte Fläche (BTA-Fläche) in den Stahlbetondecken und Wandflächen geschaffen worden.
Die in kompakter Bauweise errichtete Bibliothek umfasst eine Gesamtfläche von 12.400 m2. Im Gebäude sind ca. 950.000 Bände untergebracht, davon stehen 392.000 im Freihandbereich. Für die Nutzer wurden 432 Leseplätze mit Zugang zum Universitätsnetz, multimediale Gruppenarbeitsräume, Schulungs- und Sitzungsräume sowie ein Vortragssaal geschaffen.
Steckbrief:
Bibliotheksneubau der Universität Rostock
in Rostock
Objekt: | Bibliotheksneubau der Universität Rostock |
Ort: | Rostock |
Baujahr: | 2004 |
Leistung in kW: | 102kw |
Beteiligte Unternehmen: | Henning Larsens Tegnestue (Kopenhagen), INROS Lackner AG (Rostock), Zimmermann und Schrage GmbH & Co. (Düsseldorf) |
Anwendung: | Heizen & Kühlen |
Wärmequellen: | Erdwärmesonden |
Technik: | Sole-Wasser-Wärmepumpe |
Quelle: | Beispiele nachhaltigen Bauens (Ausschuss für staatlichen Hochbau der Bauministerkonferenz Fachkommission Bau- und Kostenplanung im staatlichen Hochbau) |