Blick in die Maria-Herbert-Straße in der Ganghofer-Siedlung in Regensburg (Foto: Johanning - wikipedia / CC BY-SA 3.0)

Blick in die Maria-Herbert-Straße in der Ganghofer-Siedlung in Regensburg (Foto: Johanning - wikipedia / CC BY-SA 3.0)

Regensburger "Ganghofer Siedlung" wird mit Erdwärme beheizt

Südwestlich der Innenstadt schmiegt sich die Ganghofersiedlung, ein außergewöhnlich großflächiges und grünes Wohnquartier, oberhalb von Kumpfmühl an den Nordhang des Ziegetsberges. Interessantes Detail: 140 Wohneinheiten werden nach der Sanierung der Siedlung jetzt mit Erdwärme beheizt.

Drei bis vier Bohrungen je Wohneinheit sorgen für die nötige Heizwärme der in 1930er Jahren erbauten Siedlung. Jede Wohneinheit wird so mit rund 7 bis 10 kW Heizleistung (insgesamt 420 kW Heizleistung und 320 kW Kühlleistung) versorgt. Ausgeführt wurde die Planung und Bohrung von der Marler Geowell.

Die Ganghofersiedlung hat eine bewegte Geschichte hinter sich: Sie wurde in den unter den Nationalsozialisten als „Siedlung Göring-Heim“ für Angehörige der Messerschmidtwerke erbaut. Nach dem 2. Weltkrieg wurde sie ein amerikanisches Lager für "Displaced Persons", dort lebten ehemalige ukrainische Kriegsgefangene, Zwangsarbeiter, Vertriebene und Flüchtlinge, und zelebrierten in der bayerischen Diaspora ihre althergebrachte Kultur.

In der ganzen Zeit war die Ganghofer Siedlung in Regensburger architektonisch fast unverändert erhalten geblieben und steht unter Ensemble- und Denkmalschutz. Charakteristisch für die Konzeption wie für die heutige Erscheinung der Siedlung ist die Verwendung von zwei Grundtypen von Wohnhäusern; einerseits das freistehende Einzelwohnhaus mit Einliegerwohnung, das als erdgeschossiger Giebelbau zur Straße hin ausgerichtet und in gleichmäßiger Folge aufgereiht ist, andererseits das zweigeschossige Vierfamilienhaus, das als traufständiger Satteldachbau innerhalb einer Zeile einzeln steht oder zur Gruppe mit acht bis zwölf Wohnungen zusammengezogen ist.

Bis 2014 wurde die Ganghofer Siedlung saniert. Die Stadt Regensburg gab vor, dass die Gesamtmieten nicht steigen durften. Die Steigerung der Kaltmiete habe man durch eine Halbierung der Nebenkosten erreichen können. Dies sei auch durch die Erdwärmeversorgung einerseits und durch die energetische Sanierung der Gebäude andererseits gelungen.

(Foto: Blick in die Maria-Herbert-Straße in der Ganghofer-Siedlung in Regensburg; Copyright: Johanning - wikipedia / Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported license)

Steckbrief:
Wohnsiedlung aus den 1930er Jahren in Regensburg

Objekt: Wohnsiedlung aus den 1930er Jahren
Ort: Regensburg
Baujahr: 2014
Leistung in kW: 420kw
Beteiligte Unternehmen: Geowell
Anwendung: Heizen & Kühlen
Wärmequellen: Erdwärme
Technik: Sole-Wasser-Wärmepumpe
Quelle: Geowell
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