Das zweigeschossige Wohnhaus in Pfaffenhofen an der Ilm wird mit einer Luftwärmepumpe beheizt. (Foto: © Sebastion Schels)

Das zweigeschossige Wohnhaus in Pfaffenhofen an der Ilm wird mit einer Luftwärmepumpe beheizt. (Foto: © Sebastion Schels)

Wohnhaus aus Infraleichtbeton heizt mit Luftwärmepumpe

Im Mai 2020 hat der Architekt Michael Thalmair in Niederscheyern, einem Ortsteil von Pfaffenhofen an der Ilm, ein Einfamilienwohnhaus aus wärmedämmendem Infraleichtbeton Holcim ThermoPact gebaut. Das zweigeschossige Wohnhaus mit Keller beinhaltet zwei Wohnungen mit einer gesamten Nutzfläche von 215 m2 und einer Wohnfläche von 185 m2. Beheizt wird das Gebäude mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe.

Leichtbetone zeichnen sich dadurch aus, dass sie mit Blähton, Blähglas oder Blähschiefer versetzt sind und dadurch relativ viel Luft enthalten. Luft weist eine nur geringe Wärmeleitfähigkeit auf. Je mehr Luft ein Baustoff enthält, desto geringer ist seine Rohdichte. Diese wird in kg/m3 bemessen. Die Rohdichte eines gefügedichten Leichtbetons liegt zwischen 800 kg/m3 und 2000 kg/m3.

Infraleichtbeton ist eine Weiterentwicklung des Leichtbetons und bietet aufgrund einer Rohdichte von weniger als 800 kg/m3 noch bessere Wärmedämmeigenschaften. Um eine niedrige Wärmeleitfähigkeit von Lambda < 0,185 W/mK zu erzielen, wird diesem Beton ein Blähglasgemisch und Blähton zugeführt.

Im Wohnhaus in Pfaffenhofen kam ein deutlich weiterentwickelter Infraleichtbeton zum Einsatz: Dieser ist ein statisch tragender Hochleistungsbeton, der zugleich über eine hohe Dämmfunktion verfügt, die Anforderung an eine Wärmedämmung erfüllt und zu 100% recyclebar ist. Gleichzeitig erfüllt dieser Infraleichtbeton den Anforderungen an den Schall- und Brandschutz.

Der neue Infraleichtbeton, der sich aus klinkerarmem CEMIII-Zement, abgestuftem Blähglas, speziellen Zusätzen und Zusatzmitteln zusammensetzt, verfügt über eine Rohdichte von lediglich 570 kg/m3 mit einer noch einmal maßgeblich reduzierten Wärmeleitfähigkeit von 0,126 W/(mK).

Wie schon in früheren Projekten wurde auch der neue Infraleichtbeton von Prof. Karl-Christian Thienel vom Institut für Werkstoffe des Bauwesens der Universität der Bundeswehr München (UniBw) sowie von Prof. Thomas Braml vom Institut für Konstruktiven Ingenieurbau, ebenfalls UniBw geprüft.

Beheizt wird das Gebäude mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe von Novelan. Eine dezentrale Lüftung wird über in die Fensterrahmen eingelassene Nachlassöffnungen gewährleistet. Damit entspricht der Energieverbrauch des Gebäudes dem Neubau-Standard nach EnEV. Der Effizienzhaus-Standard KfW-Effizienzhaus 55 wäre, so Thalmair, mit dem Einbau einer zentralen Lüftungsanlage ohne weiteres erreichbar.

Wärmepumpen-Projekt von
NOVELAN



Steckbrief:
Einfamilienwohnhaus in Pfaffenhofen an der Ilm

Objekt: Einfamilienwohnhaus
Ort: Pfaffenhofen an der Ilm
Baujahr: 2020
Wärmepumpen-Hersteller: Novelan
Beteiligte Unternehmen: KPT Architekten, Kirchmann Patzek Thalmair, Architekten Ingenieure (Freising), Irrenhauser & Seitz GmbH & Co. KG (Gerolsbach)
Anwendung: Heizen
Wärmequellen: Luftwärme
Technik: Luft-Wasser-Wärmepumpe
Quelle: beton.org
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