Kunst am Bau hinter Glas: Paderborner Gesundheitszentrum Medico (Foto: Meschede, Kaufungen / Sto AG)

Kunst am Bau hinter Glas: Die farbenfrohe Malerei mit den abstrahierten Figuren wurde als Hinterglasmalerei ausgeführt und als vorgehängte Fassade des Typs StoVentec G montiert. (Foto: Meschede, Kaufungen / Sto AG)

Paderborner Gesundheitszentrum Medico erstrahlt farbenfroh

Das Paderborner Gesundheitszentrum Medico is ein Paradebeispiel für die gestalterische Bandbreite, die VHF-Fassaden bieten: Handbemalte, farbenfrohe Glaspaneele zeigen ein lebendiges Gebäude, das mit diesem Akzent zur Landmarke im Stadtbild wird. Besonderheit im Innern: Eine Wärmepumpe sorgt für umweltfreundlich erzeugte Heizwärme.

Der fünfgeschossige Bau mit 5.300 Quadratmetern Nutzfläche sendet eine einladende Geste an die Umgebung – und an die Patienten, die dort Ärzte, Reha-Einrichtungen oder eine Tagesklinik besuchen. Für das Signal sorgten der britische Künstler Martin Donlin, die Spezialisten der Glasmalerei Peters und schließlich die Sto AG.

Donlin entwarf für eine Gebäudeecke ein rund 130 Quadratmeter großes Motiv. Vorwiegend in warmen Tönen angelegt, zeigt es eine abstrahierte Familie und nimmt so Bezug auf den Zweck des Gebäudes: Heilung, Genesung und Wohlbefinden soll das über alle Etagen verlaufende Bild emotional vermitteln. Motiv und Farbigkeit umrahmen auch die drei Eingänge und markieren die einzelnen Etagen im Inneren.

Als Träger der monumentalen Malerei dienen Glaspaneele, die zugleich die Deckschicht der Vorhangfassade bilden und damit den Wetterschutz übernehmen, montiert auf dem vorgehängten hinterlüfteten Fassadensystem StoVentec G. Dieses besteht aus einer wärmebrückenfreien Alu-Unterkonstruktion, mineralischer Dämmung und schließlich den mittels Agraffenprofilen eingehängten Sandwich-Paneelen.

Die wiederum setzen sich aus den StoVentec-Putzträgerplatten aus leichtgewichtigem Blähglasgranulat und auflaminiertem Einscheibensicherheitsglas (ESG) zusammen. Dass dieses System extrem flexibel ist, beweist das Paderborner Projekt. Der Entwurf von Martin Donlin wurde von den Mitarbeitern der Glasmalerei Peters manuell als Hinterglasmalerei auf die einzelnen, unterschiedlich großen Scheiben appliziert.

Dazu nutzte man klassische, langlebige Emaille- und Porzellanfarben, die nicht nur langlebig sind, sondern auch eine hohe Leuchtkraft besitzen. Nach der Applikation folgten das Einbrennen, die Weiterverarbeitung zu ESG und dann die werkseitige Laminierung auf Putzträgerplatten bei Sto. Auf diese Weise lässt sich die Glasfassade mit dünnen und damit leichten ESG-Paneelen realisieren, was sich positiv auf die Dimensionierung der Unterkonstruktion auswirkt.

Auf den restlichen Fassadenflächen schützt das Wärmedämm-Verbundsystem StoTherm Vario mit 20 Zentimeter starken EPS-Platten (WLG 035) vor dem Verlust der per Wärmepumpe erzeugten Heizwärme. Da die beiden Systeme miteinander direkt kompatibel sind, entstehen keine Schwachstellen an den System-Übergängen.

Die Schlussbeschichtung des WDV-Systems besteht aus dem mineralischen Putz StoMiral K und der Siliconharzfarbe StoColor Silco G, eine besonders langlebige und witterungsfeste Kombination. Das schlichte Weiß dieser Flächen ist geschickt gewählt: Es trägt die klinische Reinheit nach außen und verstärkt die Farbintensität der Glaskunst. Ein Gewinn für Paderborn, allemal.

Steckbrief:
Gesundheitszentrum Medico in Paderborn

Objekt: Gesundheitszentrum Medico
Ort: Paderborn
Baujahr: 2014
Beteiligte Unternehmen: Architektur: Ralf Müschenborn, Schwerte; Entwurf Glasmalerei: Martin Donlin, Telscombe Cliffs, Großbritannien; Ausführung Glasmalerei: Glasmalerei Peters GmbH, Paderborn; Fachhandwerker: Trauco Spezialbau GmbH, Edewecht-Husbäke (StoVentrc G); Göbel GmbH & Co. KG, Twistetal (StoTherm Vario)
Anwendung: Heizen
Wärmequellen: Erdwärme
Technik: Sole-Wasser-Wärmepumpe
Quelle: Sto AG
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