Laut Bebauungsplan Nr. 305 sollen Häuser auf Energiehaus-Plus-Niveau mit Wärmepumpen, Photovoltaik und Solarthermie entstehen. (Foto: waermepumpe-regional.de)

Laut Bebauungsplan Nr. 305 sollen Häuser auf Energiehaus-Plus-Niveau mit Wärmepumpen, Photovoltaik und Solarthermie entstehen. (Foto: waermepumpe-regional.de)

Norderstedt: Garstedter Dreieck soll Energiehaus-Plus-Niveau anstreben

Zwischen U-Bahn-Linie 1, Buschweg, Buchenweg, westlich der U-Bahn-Haltestelle Norderstedt Richtweg, ein Teil des Garstedter Dreiecks, sollen laut Bebauungsplan Nr. 305 vom 22.11.2017 Häuser auf Energiehaus-Plus-Niveau entstehen, was durch den Einsatz von Wärmepumpen, Photovoltaik und Solarthermie erreicht werden soll.

Da "Tiefengeothermie" per klassischer Erdwärmesonde aufgrund des Grundwasserschutzes nicht möglich ist und oberflächennahe Kollektoren einen zu hohen Flächenbedarf aufweisen, stellen Eisspeicher dabei eine Alternative für das Baugebiet in Norderstedt-Garstedt dar. Durch den Phasenwechsel beim Vereisungsvorgang wird zusätzliche Energie für die Wärmepumpe zur Verfügung gestellt, indem die Quelltemperatur lange am Gefrierpunkt verharrt. Die Regeneration der Speicher erfolgt dabei im Sommer über Solarthermie.

Jedes Baufeld (Hof) soll laut des dem Bebauungsplan zu Grunde liegende Hochbau-Entwurfes, der im Rahmen des städtebaulich-hochbaulichen Gutachterverfahrens als Sieger hervorging, ein eigenes System aus Eisspeichern, Wärmepumpen, Solarthermie und Photovoltaik erhalten, um die Errichtung des Quartiers in Bauabschnitten zu ermöglichen und Wärmeverteilungsverluste zu minimieren. Die Eisspeicher werden am Außenrand der Höfe in einer Tiefe von wenigen Metern oberhalb des Grundwasserstandes unter der Geländeoberkante positioniert, um eine Revisionierbarkeit zu gewährleisten. Sie werden damit unterirdisch in den privaten Grünflächen errichtet. Mit Ausnahme der wenigen nach Norden ausgerichteten Dachflächen werden die Dächer vollständig mit Kollektoren belegt. In Teilen der Südfassade sind ebenfalls Photovoltaik-Module vorgesehen.

Die Wärmeabgabe soll auf Niedertemperatur-Niveau per Fußbodenheizung erfolgen, um eine hohe Effizienz (Arbeitszahl) der Wärmepumpen zu gewährleisten. Für die Trinkwarmwasserbereitung sollen dezentrale elektrische Hybrid-Warmwasserbereiter zum Einsatz kommen, die es den Bewohnern ermöglichen, auf das gewünschte Temperaturniveau nachzuheizen. An Tagen mit hohem Ertrag aus der Solarthermie liegt ein ausreichend hohes Temperaturniveau vor. Elektrisches Nachheizen ist dann nicht erforderlich.

Sofern kein Endenergie-, sondern lediglich ein Primärenergieüberschuss generiert werden müsste, könne auch eine teilweise oder vollständige Wärmeversorgung des Quartiers über (Biogas-) Blockheizkraftwerke erfolgen. Das Quartier ließe sich auf diese Weise mit weitaus geringeren Investitionskosten realisieren. Auch das KfW-Effizienzhaus 40-Niveau ließe sich mit den Blockheizkraftwerken erreichen. Die erforderlichen Photovoltaik- und Solarthermie-Kollektorflächen könnten zudem deutlich reduziert werden.

Es wird aber auch in Erwägung gezogen, einen Anschluss an die am Plangebiet vorbeiführende Fernwärmeleitung einzubeziehen. Ob es deshalb jedoch zu einem Verzicht auf andere genannte Maßnahmen kommt, soll im Rahmen der Ausführungsplanung geprüft werden. Auch die technische Durchführbarkeit der vorgesehenen Maßnahmen soll im weiteren Verfahren geprüft werden.

Steckbrief:
Überwiegend viergeschossige Wohnbauentwicklung auf Energiehaus-Plus-Niveau in Norderstedt

Objekt: Überwiegend viergeschossige Wohnbauentwicklung auf Energiehaus-Plus-Niveau
Ort: Norderstedt
Anwendung: Heizen
Wärmequellen: Eisspeicher , Solarthermie
Technik: Sole-Wasser-Wärmepumpe
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