Gärtnerei Pfauenhof in Neumünster nutzt seit 2011 Geothermie mit Wärmepumpe (Foto: waermepumpe-regional.de)

Gärtnerei Pfauenhof in Neumünster nutzt seit 2011 Geothermie mit Wärmepumpe (Foto: waermepumpe-regional.de)

Neumünster: Solar- und Geothermie lässt Gärtnerei Pfauenhof erblühen

Beim Neubau der Gärtnerei des Lebenshilfewerkes 2010/ 2011 im Baumschulenweg in Neumünster wurden verschiedenste erneuerbare Energien miteinander kombiniert und so eines der ersten Null-Energie-Gewächshäuser realisiert. Ein geothermischer Speicher mit Wärmepumpe hilft, überschüssige Wärmeenergie im Sommer in den Übergangsmonaten und Winter wieder nutzbar zu machen.

In Gewächshäusern können Pflanzen unabhängig von Jahreszeiten gedeihen. Doch der Preis dafür ist hoch: Der Betrieb eines Gewächshauses ist mit einem erheblichen Energieaufwand verbunden. Allein für die Beheizung werden rund 90 Prozent des gesamten Energieverbrauchs eines Gewächshauses benötigt. Dazu kommt eine eventuelle Vorwärmung des Gießwassers und elektrische Energie, unter anderem für die Beleuchtung und Druckluft.

Um diese Betriebskosten so gering wie möglich zu halten, setzte das Lebenshilfewerk Neumünster in dem vom Land Schleswig-Holstein geförderten Pilot- und Demonstrationsvorhaben auf verschiedene Umwelttechnologien: So dient Solarthermie als hauptsächlicher Wärmeerzeuger der Heizungsunterstützung und der Warmwasserbereitung. In Zeiten, in denen die Beheizung durch die Solarthermie nicht ausreicht, wird vorübergehend auch ein Festbrennstoffkessel mit Holz aus eigener Forsttätigkeit zur Beheizung eingesetzt.

Kann die durch die Sonnenkollektoren erzeugte Wärme nicht genutzt werden, so wird sie mit Hilfe einer Geothermie-Anlage im Erdreich, unterhalb des Gewächshauses, gespeichert. Mit der Einbringung eines innovativen, wasseraufnehmenden thermischen Verfüllbaustoffs unterhalb des Arbeits- und Verkaufsraumes, der hohe Wärmespeicherfähigkeiten aufweist, werden nun tageszeitliche Schwankungen an regenerativer Solarenergie mit dem Wärmebedarf der Gebäude und Produktionsprozesse durch die Langzeitspeicherung des Speichers ausgeglichen.

Ein individuell programmierbarer Mikro-Controller regelt die gesamte heiztechnische Anlage so, dass die überschüssige Wärmeenergie mittels Wasser als Trägermedium im Geothermischen Langzeitspeicher verteilt und bei späterem Bedarf wieder abgerufen wird.

Als weitere Maßnahme wurde eine Dünnschichtsolaranlage installiert. Sie deckt den größten Teil der benötigten elektrischen Energie für die Umwälzpumpe der Geothermieanlage und für die Wärmepumpe im Gewächshaus ab. Da die Module semitransparent sind, wird das Pflanzenwachstum im Gewächshaus durch die Beschattung nicht behindert. Ebenso wurden die Bedingungen, wie z.B. UV-Absorption, optimiert. Die Dünnschichtsolarmodule wurden als Wandverkleidung angebracht und ersetzen die konventionelle Verglasung.

Steckbrief:
Autarkes Null-Energie-Gewächshaus in Neumünster

Objekt: Autarkes Null-Energie-Gewächshaus
Ort: Neumünster
Baujahr: 2011
Leistung in kW: 130kw
Anwendung: Heizen
Wärmequellen: Erdwärme
Technik: Sole-Wasser-Wärmepumpe
Quelle: Lebenshilfewerk Neumünster
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