Ludmilla-Wohnpark in Landshut (Foto: Ludmilla Wohnbau GmbH)

Ludmilla-Wohnpark in Landshut (Foto: Ludmilla Wohnbau GmbH)

Ludmilla-Wohnpark in Landshut: Wärmepumpen mit Erdkollektoren

In Landshut entstand auf einer Industriebrache der Ludmilla-Wohnpark mit 180 Wohneinheiten. Einzel-, Doppel- und Reihenhäuser werden mit einer Wärmepumpe beheizt, die über eine Photovoltaikanlage mit Strom versorgt wird. Die Wärmepumpe ist zudem mit einer kontrollierten Wohnraumlüftung ausgestattet. Die Mehrfamilienhäuser werden hingegen mit Blockheizkraftwerk und Gastherme mit Heizwärme und Warmwasser versorgt.

So wird nach aktuell geltender Energie-Einsparverordnung (EnEV) mindestens der Effizienzstandard 55 erreicht (ehemals KfW 40 Energiestandard). Dies wird durch den Einsatz hochwärmedämmender Baustoffe, einer Photovoltaikanlage auf den Dächern des Wohnparks, einem Biogas-Blockheizkraftwerk sowie Erdkollektoren gewährleistet. Zu dem umfangreichen Energiekonzept zählt auch eine Wärmepumpe, die zur Beheizung der Einfamilienhäuser eingesetzt wird. Das Gesamtkonzept macht die Besitzer der Wohnungen mittelfristig unabhängig von steigenden Energiepreisen. Zugleich wird der CO2-Ausstoß reduziert und auf diese Weise ein Höchstmaß an ökologischer Nachhaltigkeit sichergestellt.

Der Betrieb des Ludmilla-Wohnparks wurde durch das Forschungsvorhaben (FV) „+Eins“ begleitet. Der Fokus lag darauf, entsprechend eines saisonalen Regelungskonzepts die Komponenten nach Möglichkeit netzverträglich zu steuern und den Anteil der Hilfsenergie so gering wie möglich zu halten. Zudem dienten die Monitoring-Daten als Grundlage für die neuartige „Online-Visualisierung von Energieverbräuchen“ (O-ViVE).

Dabei wurde in dreizehn Einfamilienhäusern der Wärmepumpen-Heizbetrieb untersucht. Die Wärmepumpen werden mit regenerativer Energie über oberflächennahe Erdwärme gespeist. Zum Entzug der Wärme aus dem Erdreich kommen Erdkollektoren zum Einsatz.

In den 13 Einzelhäusern des Ludmilla-Wohnparks wurden die Kompaktgeräte „X2“ des Herstellers „Drexel und Weis“ eingesetzt. Die Wärmepumpe wurde speziell für Niedrigenergie- und Passivhäuser entwickelt.

Sie sorgt durch das Lüftungsgerät für eine kontrollierte Wohnraumlüftung und deckt durch eine kombinierte und integrierte Kleinstwärmepumpe (3,6 kW) den Wärmebedarf für Heizung und Trinkwasser. Die Zuluft wird durch die Wärmerückgewinnung aus der Abluft mit einem Wirkungsgrad von 83% vortemperiert und durch die Kleinst-WP erwärmt.

Die Kleinst-Wärmepumpe nutzt dabei die oberflächennahe Erdwärme durch Erdkollektoren und dient neben der Erwärmung der Zuluft auch zur Beheizung der Wohnräume und des Warmwasserspeichers. Im Sommer besteht die Möglichkeit die Zuluft passiv zu Kühlen indem der Abluft Wärmeenergie entzogen wird, die dem Warmwasserspeicher bei Bedarf zugeführt wird. Die abgekühlte Abluft entzieht der Zuluft dann über den Plattenwärmetauscher Wärme und sorgt so für eine Kühlung der Zuluft.

Zwei der 13 Einfamilienhäuser verfügen zusätzlich über PV-Anlagen zur Erzeugung von elektrischer Energie auf den Flachdächern. Im Anlagenkonzept waren zunächst PV-Anlagen auf allen Dächern der EFH angedacht. Die geplanten Anlagen wurden von den Besitzern jedoch nicht umgesetzt.

Steckbrief:
Wohnpark/ -quartier mit 180 Wohneinheiten in Landshut

Objekt: Wohnpark/ -quartier mit 180 Wohneinheiten
Ort: Landshut
Baujahr: 2010
Beteiligte Unternehmen: Ludmilla Wohnbau GmbH
Anwendung: Heizen
Wärmequellen: Abwärme (Abluft) , Erdwärme
Technik: Luft-Luft-Wärmepumpe , Sole-Wasser-Wärmepumpe
Quelle: Hochschule für angewandte Wissenschaften München, Technische Universität Dresden
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Bildmaterial: Ludmilla-Wohnpark in Landshut: Wärmepumpen mit Erdkollektoren

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