(Bildquelle: Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis)

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Hockenheimer Louise-Otto-Peters-Schule erste Energie-Effizienzhaus-Plus-Schule Deutschlands

Die Louise-Otto-Peters-Schule wurde als erster Neubau einer Bildungseinrichtung in Deutschland nach dem „Energie-Effizienzhaus-Plus“-Standard des Bundesbauministeriums gebaut. Das Gebäude produziert damit mehr Energie als es selbst verbraucht und ist nach dem Nachhaltigkeitssystem des Bundes mit „Silber“ zertifiziert.

Die neu gebaute Berufsschule „Louise Otto-Peters“ in Hockenheim ist ein Zweigeschosser mit Flachdach. Was nach außen unscheinbar wirkt, entpuppt sich als ein Gebäude, das mehr Energie erzeugt als es selbst verbraucht. Unter anderem sorgt eine Sole-Wasser-Wärmepumpe in Kombination mit einem Eisspeicher für Wärme im Winter und Kühlung im Sommer. Der Neubau wurde von Architekten aus dem Büro Roth entworfen. Es wurde als erstes Modellprojekt ins Förderprogramm „Effizienzhaus Plus Bildungsbauten“ des Bundesministeriums aufgenommen.

In dem klimaneutralen Neubau, der Vorgängerbau stammte aus den 1970er-Jahren, ist Platz für 280 Berufsschüler. Sein Grundriss ergibt sich aus zwei gegeneinander versetzten Rechtecken. Der gläserne, überdachte Eingang sitzt an der Schnittstelle der beiden Gebäudetrakte. Er führt ins Foyer mit zentralem Luftraum, das auch als Aula genutzt wird. Im Nord-West-Flügel sind die Verwaltungsräume, im Süd-Ost-Teil die Unterrichtsräume inklusive Lehrküche. Das Obergeschoss umfasst die Klassen- und Fachräume.

Zum Heizen und Kühlen wird eine 29 kW Sole-Wasser-Wärmepumpe in Kombination mit einem Eisspeicher verwendet. Im Winter erzeugt sie Heizwärme, im Sommer kühlt sie die Räume. Eine zentrale mechanische Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung (75 Prozent) belüftet die Räume. Ein Anschluss an das städtische Nahwärmenetz dient ausschließlich der Absicherung in Spitzenlastzeiten.

Bilanziell werden der Wärmepumpe 30% und der Fernwärme 70% Deckungsanteil zugerechnet. Ziel ist aber, im realen Betrieb die für ein Passivhaus bekannten Kennwerte einzuhalten und die Deckungsanteile beider Wärmeerzeuger auszutauschen. Nur etwa zehn Prozent der Wärme werden über Heizkörper abgegeben; Lüftungsauslässe in den Decken übernehmen die Hauptfunktion.

Auf dem Dach wurde eine 1.048 Quadratmeter große Photovoltaikanlage installiert, die den Strombedarf des Gebäudes samt Haustechnik und Elektro-Geräten deckt. Von insgesamt 639 Modulen wurden 320 in Nord-Ost-Richtung ausgerichtet, die restlichen 319 orientieren sich gen Südwesten. Elektrisch betriebene Durchlauferhitzer auch erwärmen das Warmwasser. Laut Endenergiebilanz des Neubaus gibt es einen errechneten Energie-Überschuss von 15.850 kWh/a.

Steckbrief:
Berufsschule in Hockenheim

Objekt: Berufsschule
Ort: Hockenheim
Baujahr: 2017
Leistung in kW: 29kw
Beteiligte Unternehmen: Roth Architekten, Schwetzingen, Ingenieurbüro Bruder & van den Bergh, Hockenheim (Tragwerksplanung); Ingenieurbüro Willhaug, Mosbach (HLS); Ingenieurbüro Beck, Helmstadt (Elektro); ina Planungsgesellschaft, Darmstadt (Monitoring), Rhein-Neckar-Kreis, Eigenbetrieb Bau und Vermögen, Sinsheim
Anwendung: Heizen & Kühlen
Wärmequellen: Eisspeicher
Technik: Sole-Wasser-Wärmepumpe
Quelle: greenbuilding-magazin.de
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Bildmaterial: Hockenheimer Louise-Otto-Peters-Schule erste Energie-Effizienzhaus-Plus-Schule Deutschlands

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