(Foto: HeidelbergCement / Fuchs)

Das klassizistische Theater in Heidelberg und die integrierten Altbauten wurden zeitgleich zum Neubau denkmalgerecht saniert, die Neubauten sind einer klaren, zeitgenössischen Architektursprache verpflichtet. (Foto: HeidelbergCement / Fuchs)

Theater Heidelberg heizt mit Erdwärme, Abwärme und Fernwärme

Nach einem grundlegenden Um- und Neubau hat sich das Theater und Orchester Heidelberg in ein großes Haus für zeitgemäße Auftritte verwandelt. Als erstes Theater in Deutschland arbeitet es mit einem innovativen Heizsystem, das Erdwärme, Abwärmenutzung und Fernwärme kombiniert.

Die Darmstädter Architekten Waechter + Waechter wählten hellen Sichtbeton, um die moderne Erweiterung dem historischen Theaterbau und seinem Umfeld behutsam zu Seite zu stellen. Ende November 2012 konnten sich Theaterfreunde in Heidelberg erstmals von der eindrucksvollen Gestaltung des Um- und Erweiterungsbaus ihres komplett sanierten Theaters überzeugen.

Die Architekten besetzten mit ihrem Neubau das komplette Grundstück, das neben dem vorhandenen Theater auch vier angrenzende Altbauten, alle aus unterschiedlichen Epochen und mit unterschiedlichen Charakteren, umfasst. Ihre Integration ermöglichte erst die Realisierung des erforderlichen Raumprogramms für einen modernen Theaterbetrieb, der Werkstätten, Magazine, Probebühnen und eine gigantische, fahrbare Bühnentechnik erfordert.

Zu den Bestandsgebäuden fügt sich nun der Neubau wie in ein Passepartout, aus dem die höheren Bauteile, der Bühnenturm, der Orchesterproberaum und die Beleuchterbrücke des neuen Theatersaales, herausragen. Da diese Baukörper vom Straßenraum her nicht sichtbar sind bleiben die sanierten, historischen Gebäude dominant. Alt und Neu sind vertikal und horizontal jeweils durch eine Glasfuge voneinander abgesetzt, so bleibt die Eigenständigkeit erhalten, bei gleichzeitiger Bildung eines ganzheitlichen Ensembles.

Weil der Bestand selbst schon so viele unterschiedliche Materialien zeigt, wollten die Architekten einen ruhigen Rahmen spannen und konzentrierten sich bei ihrem Neubau auf wenige, einheitliche Baustoffe, vor allem auf cremefarbenen, fast weißen, oberflächengestrahlten Sichtbeton in Kombination mit geöltem Eichenholz.

Als erstes Theater in Deutschland arbeitet es mit einem innovativen Heizsystem, das Erdwärme, Abwärmenutzung und Fernwärme kombiniert. Für die Nutzung der Geothermie lieferte die HeidelbergCement Baustoffe für Geotechnik GmbH und Co KG aus Ennigerloh den Spezialbaustoff ThermoCem. Dies ist ein Fertigbaustoff mit besonders hoher Wärmeleitfähigkeit, der nach dem Einbau der Erdsonden in den verbleibenden Ringraum des Bohrloches eingebracht wird. Erst eine sichere Einbettung der Sondenrohre garantiert die Anbindung an das Erdreich und somit einen optimalen Wärmetransport an die Oberfläche.

Steckbrief:
Theater und Orchester Heidelberg in Heidelberg

Objekt: Theater und Orchester Heidelberg
Ort: Heidelberg
Baujahr: 2012
Beteiligte Unternehmen: waechter + waechter architekten bda, ap88 Architektenpartnerschaft Bellm, Löffel, Lubs, Trager, Riedel Bau GmbH & Co. KG, TBG Transportbeton Kurpfalz GmbH & Co. KG
Anwendung: Heizen
Wärmequellen: Erdwärme
Technik: Sole-Wasser-Wärmepumpe
Quelle: HeidelbergCement AG
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