(Foto: Stadtwerke Heidelberg GmbH)

Georg Stier (l.), zuständig für Kältelösungen bei den Stadtwerken Heidelberg, und Berater Carsten Hindenburg (r.), Geschäftsführer von Hindenburg Consulting - Solar.Cooling.Comfort, vor der Adsorptionskälteanlage im Luxor-Filmpalast in Heidelberg. (Foto: Stadtwerke Heidelberg GmbH)

Luxor-Filmpalast in Heidelberg erzeugt Kälte aus Fernwärme

Der Luxor-Filmpalast in Heidelberg wird seit Oktober 2017 mit einer hocheffizienten Kälteanalage der Stadtwerke Heidelberg mit Kälteenergie versorgt. Eine 550 kW starke Adsorptionskälteanlage wandelt dabei Fernwärme eines Holz-Heizkraftwerkes in Kälte um, mit der das Kino im Sommer gekühlt wird. Die Anlage läuft im Contracting: Planung, Bau und Betrieb liegen bei den Stadtwerken Heidelberg Umwelt.

Am nördlichen Rand von Heidelberg-Bahnstadt in der Eppelheimer Straße bietet der Luxor-Filmpalast 15 Kinosäle mit 1.800 Plätzen und einem großen Gastronomiebereich. Gebaut im Passivhausstandard, erfüllt das Gebäude auch bei der Kälteversorgung zur Klimatisierung höchste ökologische Standards: In der Grundlast wird die Kälteenergie nahezu klimaneutral aus der Fernwärme erzeugt, die vor allem aus dem nahegelegenen Holz-Heizkraftwerk der Stadtwerke Heidelberg stammt. Die Adsorptionsanlage wandelt sie in Kälte um und stellt so rund 30 % der Kälte bereit. Der weitere Kältebedarf wird über eine hocheffiziente Kompressionskälteanlage erzeugt.

Für das Energiekonzept der Bahnstadt ist die Kälteanlage eine intelligente Ergänzung: Denn Kälteenergie wird vor allem dann gebraucht, wenn es draußen warm ist und weniger Fernwärme nachgefragt wird. „Je mehr Kälte aus Fernwärme wir erzeugen, umso eher können wir die Grundlast unserer Wärmeerzeugungsanlagen verstetigen und somit auch im Sommer mehr Strom aus erneuerbaren Energien erzeugen“, erläutert Peter Erb, kaufmännischer Geschäftsführer der Stadtwerke Heidelberg Umwelt.

In der Adsorptionskälteanlage wird das Kältemittel Wasser in einem hermetisch geschlossenen Behälter bei niedrigem Druck verdampft. Die Energie dafür wird im Fall des Luxor-Filmpalasts dem Kaltwasser-Pufferspeicher entzogen. Das so weiter abgekühlte Wasser steht zur Kühlung der Säle, Gastronomie und Technikräume im Kino zur Verfügung.

Der Kältemitteldampf wird dann von einem Sorptionsmittel aufgenommen, so dass der Verdampfungsprozess eine Weile aufrechterhalten werden kann. Ist das Sorptionsmittel gesättigt, wird es bei 65 bis 80°C beheizt. Dafür wird die Fernwärme der Stadtwerke Heidelberg eingesetzt. Das Wasser dampft dabei wieder aus dem Sorptionsmittel aus.

Da während dieses sogenannten Ausheizvorgangs keine Kälte erzeugt werden kann, sind in Adsorptionskälteanlagen mindestens zwei Adsorber so verschaltet, dass sie wechselweise Kälte erzeugen und dann wieder ausgeheizt werden können. Nach dem Ausheizvorgang wird das gasförmige Kältemittel Wasser in einem Kondensator wieder verflüssigt. Danach steht es wieder neu zur Kälteerzeugung im Verdampfer zu Verfügung. Im Kondensator wird Wärme frei, diese wird über einen hocheffizienten Rückkühler an die Umgebung abgeführt.

Steckbrief:
Kino in Heidelberg

Objekt: Kino
Ort: Heidelberg
Baujahr: 2017
Leistung in kW: 550kw
Beteiligte Unternehmen: Stadtwerke Heidelberg, Hindenburg Consulting - Solar.Cooling.Comfort
Anwendung: Kühlen
Wärmequellen: Holz
Technik: Adsorptionswärmepumpe
Quelle: Stadtwerke Heidelberg
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Bildmaterial: Luxor-Filmpalast in Heidelberg erzeugt Kälte aus Fernwärme

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