Langfristig verursacht das Gebäude weniger Betriebskosten als ein konventioneller Bau. Foto: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)

Langfristig verursacht das Gebäude weniger Betriebskosten als ein konventioneller Bau. Foto: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)

Gülzow: Rest-Energiebedarf wird durch Wärmepumpe gedeckt

Ein schneller Ausstieg aus der Atomenergie und eine Reduzierung fossiler Brennstoffe ist ohne die verstärkte Nutzung nachwachsender Rohstoffe nicht denkbar. Biomasse ist die einzige erneuerbare Energiequelle, die fast überall und rund um die Uhr verfügbar ist. Gleichzeitig besitzen Baumaterialien aus nachwachsenden Rohstoffen ein hohes Potenzial für den Klima- und Ressourcenschutz.

"Wollen wir die Ziele des Energiekonzepts der Bundesregierung erreichen, wird Energie aus Biomasse einen wesentlichen Beitrag leisten müssen", sagte die damalige Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner bei der Einweihung des neuen Gebäudes der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) in Gülzow (Mecklenburg-Vorpommern).

So wurde das Haus in Holzrahmenbauweise errichtet. Für den Ausbau wurden zahlreiche Naturbaustoffe eingesetzt, die ein gesundes Arbeitsklima schaffen, später leicht zu entsorgen sind und gleichzeitig als CO2-Speicher zum Klimaschutz beitragen. Außerdem wurde mit Hilfe einer konsequenten Wärmedämmung der Energieverbrauch so weit wie möglich reduziert. Dabei kommen überwiegend Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen zum Einsatz.

Der geringe Rest-Energiebedarf für die Heizung wird dann über eine Lüftung mit Wärmerückgewinnung und eine Wärmepumpe gedeckt, die neben Erdwärme die in der Löschwasserzisterne gespeicherte Abwärme des Computerservers nutzt. Langfristig verursacht das Gebäude weniger Betriebskosten als ein konventioneller Bau. Zusätzlich sind auf dem Dach Photovoltaikmodule installiert, die einen jährlichen Energieertrag von rund 2.500 kWh erbringen. Schließlich wird Sonnenenergie passiv über große Fensterflächen und die thermische Speichermasse einer zwei Geschosse hohen Stampflehmwand genutzt.

Insgesamt unterschreitet das Gebäude so die Vorgaben der aktuellen Energie-Einspar-Verordnung von 2009 um 50 Prozent. Wird die bestehende Photovoltaik-Anlage erweitert, ist der Neubau ein klimaneutrales Haus, das im Jahresdurchschnitt genauso viel Energie erzeugt wie es selbst zur Beheizung verbraucht.

Steckbrief:
Neubau eines Verwaltungsgebäude in Gülzow

Objekt: Neubau eines Verwaltungsgebäude
Ort: Gülzow
Baujahr: 2011
Anwendung: Heizen
Wärmequellen: Abwärme (Abwasser) , Erdwärme
Technik: Sole-Wasser-Wärmepumpe
Quelle: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)
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Bildmaterial: Gülzow: Rest-Energiebedarf wird durch Wärmepumpe gedeckt

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