Wasser/Wasser-Wärmepumpe heizt und kühlt Finanzamt

Das Finanzamt Garmisch-Partenkirchen steht am nördlichen Ortsrand auf einem Grundstück, das einst die US-Armee nutzte. Es gilt als das nachhaltigste Finanzamt Deutschlands. Eine Wasser-/Wasser-Wärmepumpe heizt und kühlt den Neubau.

Das Finanzamt hat rund 3.500 Quadratmeter Nutzfläche und damit Platz für 170 Finanzbeamte. Der 2-geschossige Bau ergibt sich aus zwei parallel angeordneten Gebäuderiegeln mit Flachdach.

Das Gebäude ist ein vorgefertigtes Holzelementkonstrukt. Als Träger sind

  • Stahlstützen direkt hinter der Fassadenebene
  • und Brettschichtholzstützen entlang der Büroflure

im Einsatz. Alle geschlossenen Fassadenflächen hat man hinterlüftet. Die Verkleidung wurde aus einheimischem Lärchenholz gebaut. Die Holz-Alu-Fenster sind 3-fach verglast. Senkrechtmarkisen schützen vor zu viel Sonne.

Das Finanzamt steht auf einem - infolge jahrzehntelanger militärischer Nutzung - stark kontaminiertem Untergrund. Deshalb muss das Grundwasser dort gereinigt werden – ein aufwendiger und lange dauernder Prozess, für den es nötig war, mehrere Brunnen anzulegen. Ihr Grundwasser nutzt eine Wasser-/Wasser-Wärmepumpe zum Heizen und Kühlen der Behörde. Es wurde eine doppelte Wärmepumpenanlage mit zwei Saugbrunnen installiert. Die Wärme beziehungsweise Kälte verteilt eine Fußbodenheizung im Gebäude.

Das große Carport auf dem Parkplatz vor dem Finanzamt hat ein Solardach: Photovoltaik-Anlage (circa 30 kWp Leistung). Der Solarstrom wird ins öffentliche Netz eingespeist. Summa summarum verbraucht der Verwaltungsbau etwa 40 Prozent weniger Energie als es die EnEV vorgibt. Deshalb und wegen seiner attraktiven Optik bekam das Gebäude mehrere Preise erhalten, unter anderen den Oberösterreichischen, Rosenheimer und den Deutschen Holzbaupreis, den BDA Preis Bayern und den Wessobrunner Architekturpreis.

Steckbrief:
Verwaltungsgebäude in Garmisch-Partenkirchen

Objekt: Verwaltungsgebäude
Ort: Garmisch-Partenkirchen
Baujahr: 2011
Beteiligte Unternehmen: Reinhard Bauer Architekten, München, Merz Kley Partner, Dornbirn (Tragwerk); Hans u. Robert Scheck, Garmisch-Partenkirchen (Bauleitung); Landschaftsarchitektur Kroitzsch, Gröbenzell (Landschaftsarchitektur); Wiehag, Altheim (Holzbau), Tectus, München (Flachdachabdichtungen); Kuzyl & Sander, München (HLS-Planung); Ingenieurgesellschaft Technik, München (Elektroplanung), Bayerisches Staatsministerium der Finanzen vertreten durch das Staatliche Bauamt
Anwendung: Heizen , Kühlen
Wärmequellen: Grundwasser
Technik: Wasser-Wasser-Wärmepumpe
Quelle: Finanzamt in Garmisch-Partenkirchen - Wärmepumpe zum Heizen und Kühlen
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