Luftaufnahme der Energieplus-Häuser Kamelienstraße in der Parkstadt Unterliederbach in Frankfurt am Main (Foto: Markus Buck Fotodesign i.A. B&O Wohnungswirtschaft GmbH)

Luftaufnahme der Energieplus-Häuser Kamelienstraße in der Parkstadt Unterliederbach in Frankfurt am Main (Foto: Markus Buck Fotodesign i.A. B&O Wohnungswirtschaft GmbH)

Frankfurt: Energieplus-Häuser Kamelienstraße nutzen Solar, Eis und Wärmepumpen

Exemplarisch für die zahlreichen Projekte des Klimaschutz-Stadtplans der Mainmetropole Frankfurt ist das Energie-Plus-Projekt „Kamelienstraße“ der KEG Konversions-Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH. Wärmepumpen versorgen hier in Kombination mit Solarwärme und Eisspeicher insgesamt 56 Wohneinheiten mit umweltfreundlicher Wärme.

Seit Juli 2015 ist das Energie-Plus-Projekt „Kamelienstraße“ der KEG Konversions-Grundstücksent-wicklungsgesellschaft mbH (KEG) in Betrieb. Die insgesamt 56 Wohnungen im Neubaugebiet „Parkstadt“ im Westen Frankfurts am Main werden aus rein regenerativen Energiequellen versorgt. Der Energiebedarf der gesamten Gebäudetechnik sowie der Außenbeleuchtung, der Keller und Treppenhäuser wird durch die Nutzung von Sonnenlicht gedeckt. Überschüssige Energie wird in das allgemeine Stromnetz eingespeist.

Das Gesamtenergiekonzept besteht aus folgenden Komponenten:

  • 400 m2 Photovoltaikanlage / Solarthermieanlage, z.T. mit Kombimodulen
  • Groß-Speicheranlage 50.000 L mit Unterstationen in Verbindung mit Wärmepumpen; 4 Unterstationen mit je 2000 L Pufferspeicher, Lüftungsanlage, Hochtemperaturwärmepumpen
  • Eisspeicher über Sole-Wasser-Wärmepumpe
  • 6 Helix-Sonden-Felder
  • Installierte Leistung der Wärmepumpen gesamt (ca. 90 kW Leistung HT-Wärmepumpen, ca. 45 kW NT Wärmepumpen)

Die Wärmepumpen ziehen je nach Anforderung Wärme aus dem Großspeicher oder aus dem Eisspeicher. Das gesamte System mit vier Unterstationen mit Großspeicheranlage ist untereinander verbunden. Versorgt werden so insgesamt 56 Wohneinheiten im Rahmen des öffentlich geförderten Wohnungswohnbaus mit einer Gesamtwohnfläche von rund 4.100 m2.

Eine weitere Besonderheit des Projekts ist die Lösung, die im Umgang mit der regenerativ gewonnenen Wärmeenergie gefunden wurde: Ab einer Temperatur von ca. 80 °C im Großspeicher kann der Wärmeüberschuss in eine neu errichtete Heizzentrale vor Ort eingespeist werden. Diese Möglichkeit hatte die KEG mbH zusammen mit dem lokalen Energiedienstleister, der Mainova Energie-Dienste GmbH, entwickelt. Die hochmoderne Wärmeerzeugungsanlage der Mainova mit Holzpelletkessel und Nahwärmenetz versorgt rund 200 Wohnungen im Neubaugebiet. Wird Wärmeenergie aus der solarthermischen Anlage des Energie-Plus-Projekts eingespeist, entlastet das den Holzpelletkessel. Rund 95.000 kWh beträgt der Wärmeüberschuss rechnerisch im Jahr.

Die Einspeisung dieser Wärme aus Sonnenlicht optimiert nicht nur die Energiebilanz der Häuser in der Kamelienstraße. Sie erhöht auch die Effizienz der energetischen Versorgung des Quartiers insgesamt. Durch die Entlastung des Holzpelletkessels trägt sie zu einer Verringerung der CO2-Emissionen und damit zum Klimaschutz bei.

Steckbrief:
Wohngebäude mit 56 Wohneinheiten im Energieplus-Standard in Frankfurt-Höchst

Objekt: Wohngebäude mit 56 Wohneinheiten im Energieplus-Standard
Ort: Frankfurt-Höchst
Baujahr: 2015
Leistung in kW: 135kw
Wärmepumpen-Hersteller: PEWO Energietechnik GmbH
Anwendung: Heizen
Wärmequellen: Eisspeicher , Solarthermie
Technik: Sole-Wasser-Wärmepumpe
Quelle: Stadt Frankfurt
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