Unter dieser Rasenfläche befindet sich der mit einer Erdwärmeheizung versorgte Anbau des Frankfurter  Städel Museums. (Foto: KarinKarin / pixabay.com)

Unter dieser Rasenfläche befindet sich der mit einer Erdwärmeheizung versorgte Anbau des Frankfurter Städel Museums. (Foto: KarinKarin / pixabay.com)

Frankfurt a.M.: Städel Museum nutzt Erdwärme

Eine unterirdische Erweiterung des bekannten Städelschen Kunstinstituts und Städtischer Galerie in Frankfurt am Main (kurz: Städel Museum) setzt zur Beheizung und Kühlung auf Geothermie. Zum Einsatz kommen insgesamt 35 Erdsonden mit je 90 Metern Tiefe und eine Wärmepumpe.

Das Städelmuseum ist eines der ältesten Museen Deutschlands. Gegründet 1815 bezog es seinen heutigen Standort am Schaumainkai 63 im Jahr 1878. Da im Bestandsgebäude nicht mehr genug Platz für neue Exponate vorhanden war, entschied man sich für einen unterirdischen Erweiterungsbau. Der im Februar 2012 eröffnete Neubau stellt die bislang größte und spektakulärste Erweiterung des Städelmuseums dar.

Die neue Ausstellungshalle mit mehreren Depots und Funktionsräumen befindet sich unter dem Städelgarten. Ein grasbewachsener, flacher Hügel mit 195 runden, im Raster angelegten Oberlichter ("Augen der Kunst") auf der Rasenfläche lassen die neuen, über 4.100 m2 umfassende Ausstellungsfläche erahnen.

Die Planer der unterirdischen Erweiterung legten wie gerade in Frankfurt heutzutage üblich größten Wert auf die (energetische) Nachhaltigkeit des Gebäudes. Daher wird zur Beheizung und Kühlung Erdwärme eingesetzt. Insgesamt sorgen 35 Erdsonden mit je 90 Metern Tiefe für die nötige Umweltenergie zum Antrieb der Wärmepumpe. Im Winter wird die neue Halle des Frankfurter Städel Museums mit dieser Erdwärmeheizung beheizt, im Sommer gekühlt.

Eine zusätzliche Lüftungsanlage gewährleistet den erforderlichen hygienischen Luftwechsel und sorgt für die notwendige Be- und Entfeuchtung in der Halle. Ausgestattet mit einer effizienten Wärmerückgewinnung entzieht die Anlage der gebrauchten Luft die Wärme und führt sie der kalten Frischluft wieder zu. Über speziell entwickeltet Fugen am unteren Ende der weißen Ausstellungswände erfolgt die Luftverteilung in den einzelnen Bereichen.

Steckbrief:
Unterirdische Ausstellungshalle in Frankfurt am Main

Objekt: Unterirdische Ausstellungshalle
Ort: Frankfurt am Main
Baujahr: 2012
Beteiligte Unternehmen: Schneider+Schumacher, Bollinger und Grohmann Ingenieure, Drees & Sommer, Seele Sedak
Anwendung: Heizen & Kühlen
Wärmequellen: Erdwärme
Technik: Sole-Wasser-Wärmepumpe
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