Geoheizwerke in Erding: Wärmepumpen nutzen Heißwasser und Sattdampf

Die zwei Geoheizwerke in Erding sind ein Aushängeschild der deutschen Geothermienutzung und dienen der umweltfreundlichen Fernwärme- als auch der Thermalversorgung der Therme in Erding. Die Arbeitsprinzipien gleichen sich: Dem aus 2.359 Metern Tiefe geförderten Thermalwasser wird über zwei Absorptionswärmepumpen und Wärmetauscher die Wärmeenergie entzogen und an den Fernwärmekreislauf abgegeben. Dabei wird das Fernwärmewasser auf etwa 80 Grad Celsius erwärmt, das Thermalwasser auf 20 Grad Celsius abgekühlt.

Einziger Unterschied: Die Wärmepumpe im zweiten Geoheizwerk am Kletthamer Feld wird nicht mit Heißwasser, sondern mit Sattdampf angetrieben. Ein separater Dampfkessel liefert hierzu 7,5 Tonnen Dampf pro Stunde. Die Wärmepumpe, die in Indien gefertigt wurde, ist weltweit einzigartig. Grund dafür besondere Spezifikationen, die die Störanfälligkeit erheblich mindern. Die Wärmepumpe hat eine Kühlleistung von rund 2,6 Megawatt.

Das Geothermieprojekt Erding förderte ab der Inbetriebnahme im Jahr 1998 aus der Bohrung Erding 1 bis zu 24 l/sec. Durch die stoffliche Nutzung des gesamten geförderten Thermalwassers konnte auf eine Rückführung des entwärmten Thermalwassers verzichtet werden. Aufgrund dieser starken Nachfrage nach einer geothermischen Fernwärmeversorgung erweiterte der Zweckverband Geowärme Erding im Jahr 2006 gemeinsam mit der STEAG New Energies GmbH das Erdwärmeprojekt und errichtete ein zweites Geothermieheizwerk.

Um auch die Thermalwasserförderung von bisher 24 l/sec. auf 48 l/sec. erhöhen zu können, befindet sich auf dem Gelände des Geoheizwerkes eine sogenannte Reinjektionsbohrung, die 2.222 Meter in die Tiefe reicht. In dieser wird das thermisch genutzte, aber stofflich nicht weiter verwertbare Thermalwasser wieder in den Untergrund zurückgeführt.

Steckbrief:
Frenwärme und Thermalbad in Erding

Objekt: Frenwärme und Thermalbad
Ort: Erding
Beteiligte Unternehmen: STEAG New Energies GmbH
Anwendung: Heizen
Wärmequellen: Grundwasser
Technik: Absorptionswärmepumpe
Quelle: Zweckverband Geowärme Erding
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