
Die Abwasser-Wärmepumpe der Dresdener Weinbergskirche wurde um eine PV-Anlage zu einem energetischen Gesamtkonzept ergänzt. (Foto: SAENA)
Dresdner Weinbergskirche heizt mit Abwasserwärmepumpe und PV-Anlage
Die Weinbergskirche der Ev.-Luth. Laurentiuskirchgemeinde in Dresden-Trachau wird jetzt mit Abwasserwärme beheizt. Das Sanierungskonzept spart nicht nur viel Energie ein: Der energiesparende Umbau zu einer multifunktionalen Stadtteil- und Gemeindekirche ist außerdem eine hervorragende Idee, den Kirchen neues Leben einzuhauchen bei gleichzeitig niedrigstem Energieverbrauch.
Der absolute Strom- und Heizenergieverbrauch in Kirchgebäuden ist vergleichsweise niedrig. Aus diesem Grund ist hier auch das Einsparpotential durch bauliche Maßnahmen eher gering und liegt vor allem im Bereich der Heiz- und Anlagentechnik.
Daher sah auch das Sanierungskonzept, das die Laurentiuskirchgemeinde unter fachlicher Begleitung der Sächsischen Energieagentur SAENA entwickelt hat, eine Kombination sowohl der energetischen Sanierung der baulichen Hülle der Weinbergskirche als auch die Umstellung der Wärmeerzeugung auf erneuerbare Energien vor. So können jetzt nach der Sanierung etwa 75 Prozent des jährlichen Wärmebedarfs allein über die Abwärme des nahegelegenen Abwasserkanals gedeckt werden.
Dazu wird dem Abwasser Wärme über Wärmetauscher entzogen und in Verbindung mit einer Abwasserwärmepumpe das Gebäude beheizt. Der Strom für den Betrieb der Wärmepumpe wird durch die erweiterte Photovoltaikanlage auf dem Dach geliefert. Für den Restwärmebedarf steht eine Gas-Brennwerttherme zur Verfügung. Die erhaltenswerte Fassade der Kirche konnte zudem bestehen bleiben.
Die Kosten dieser Effizienzmaßnahmen betrugen rund 270.000 Euro, die vollständige Sanierung der Weinbergskirche kostete rund 1 Mio. Euro. Unterstützt wurde das Projekt mit 200.000 Euro als "Modell- und Demonstrationsvorhaben Energieeffizienz" durch den Freistaat Sachsen mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung.
Die Laurentiuskirchgemeinde will die Weinbergskirche zukünftig für weitere Nutzungen öffnen, zum Beispiel für Versammlungen, Konzerte, Tagungen und Feiern. Dadurch wird sich die Zahl der Nutzungsstunden erhöhen. Trotz dieser deutlich höheren Auslastung der Kirche werden die Kohlendioxidemissionen nach der energetischen Sanierung um ca. 90 Prozent zurückgehen.
Die "Weinbergskirche Dresden-Trachenberge" gehört neben drei weiteren Kirchen heute zur "Ev.-Luth. Laurentiuskirchgemeinde Dresden-Trachau". Die Gemeinde ist die Verwaltungseinheit, die insgesamt vier Kirchen "betreibt", und eine davon ist die Weinbergskirche, die nicht mit der oftmals bekannteren Weinbergkirche (ohne "s") in Dresden-Pillnitz verwechselt werden sollte.
Steckbrief:
Weinbergskirche
in Dresden-Trachenberge
Objekt: | Weinbergskirche |
Ort: | Dresden-Trachenberge |
Baujahr: | 2014 |
Anwendung: | Heizen |
Wärmequellen: | Abwärme (Abwasser) |
Technik: | Abwasser-Wärmepumpe |
Quelle: | energie-experten.org |
Bildmaterial: Dresdner Weinbergskirche heizt mit Abwasserwärmepumpe und PV-Anlage

Die Abwasser-Wärmepumpe der Dresdener Weinbergskirche wurde um eine PV-Anlage zu einem energetischen Gesamtkonzept ergänzt. (Foto: SAENA)

Besichtigung der Wärmepumpe in den Kellergewölben des Gotteshauses; links Staatsminister Frank Kupfer, rechts Landesbischof Jochen Bohl (Foto: SAENA)

Inbetriebnahme der neuen Abwärmeheizung der Weinbergskirche der Ev.-Luth. Laurentiuskirchgemeinde Dresden-Trachenberge durch Umweltminister Frank Kupfer (Foto: SAENA)

Blick in den Innenraum der Weinbergskirche - Gäste der Inbetriebnahme der Anlage am 12. Juni 2014 (Foto: SAENA)

Rede von Sachsens Umweltminister Fank Kupfer bei der Inbetriebnahme (Foto: SAENA)

Etwa 75 Prozent des jährlichen Wärmebedarfs der Weinbergskirche können allein über die Abwärme des nahegelegenen Abwasserkanals gedeckt werden. (Foto: Stadtentwässerung Dresden GmbH)

Bild der Sanierung der Weinbergskirche in Dresden (Foto: Stadtentwässerung Dresden GmbH)

Wärmetauscher-Bleche (Foto: Stadtentwässerung Dresden GmbH)

Blick in den Abwasserkanal (Foto: Stadtentwässerung Dresden GmbH)

Blick in den Abwasserkanal (Foto: Stadtentwässerung Dresden GmbH)