Die DVGW-Hauptgeschäftsstelle in Bonn heizt und kühlt mit Erdgas und Wärmepumpen (Foto: DVGW Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e.V.)

Die DVGW-Hauptgeschäftsstelle in Bonn heizt und kühlt mit Erdgas und Wärmepumpen (Foto: DVGW Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e.V.)

DVGW-Sitz in Bonn heizt und kühlt mit Erdgas und Wärmepumpen

Der DVGW-Hauptsitz in Bonn wurde seit Bau in 1984 in 2006 und 2015 energetisch modernisiert. Seither kommt ein innovatives Heiz- und Kühlkonzept auf Basis von Erdgas, einer Wärmepumpe und Erdwärme zum Einsatz.

So wurden im Jahr 2006 weite Teile des Bonner DVGW-Gebäudes mit einer gasbetriebenen Kühlung ausgestattet. Ab dem Jahr 2013 wurde die Erneuerung der Heizkessel des 1. Bauabschnittes nach über 20 Jahren Nutzungsdauer genutzt, um eine Kühlung der bisher noch nicht aufgerüsteten Teile des Gebäudes sowie eine Erneuerung der Zentrale der vorhandenen Kühl- und Lüftungsanlagen zu installieren.

Die Grundlast der Heizung wird durch ein erdgasbetriebenes Blockheizkraftwerk (BHKW) gedeckt, das anteilig auch den Strombedarf des DVGW-Anwesens liefert. Zusätzliche Wärmeleistung liefern zwei durch den Strom des BHKW angetriebene Wärmepumpen, die über neun Erdbohrungen ein Solegemisch in 150 m Tiefe schicken und in der Heizperiode dem Boden Wärme entziehen. Die Deckung der Spitzenlasten wird durch zwei Gas-Brennwertkessel in den beiden Heizzentralen sichergestellt.

Alle Komponenten der Wärmeerzeugung liefern ihre Leistung in einen Schichtenspeicher. Die gesamte Heizlast (ca. 556 kW) wird wie folgt bereitgestellt: Das BHKW liefert 104 kW als Grundlast, die Wärmepumpen weitere 57,6 kW. Erst danach wird der Brennwertkessel in Haus A mit 225 kW zugeschaltet. Sofern diese Heizleistung nicht ausreicht, steht als Reserve noch ein weiterer Brennwertkessel mit 170 kW zur Verfügung.

Die Kühlung der nicht durch die Gaswärmepumpen gekühlten Gebäudeteile wird ebenfalls durch verschiedene Komponenten bewirkt, die erzeugte Kälte-Gesamtmenge liegt bei etwa 350 kW. Hier arbeiten ein (bereits vorhandener) luftgekühlter Kaltwassersatz, ein wassergekühlter Flüssigkeitskühler und eine Absorptionskältemaschine.

Die Erdbohrungen werden im Sommer zur Regeneration des Erdreiches genutzt, indem die im Winter entzogene Wärme im Sommer wieder zugeführt wird. Wie auch bei der Wärme, liefern alle Komponenten zur Kälteerzeugung ihre Kühlleistung in einen Schichtenspeicher; die Grundlast in Höhe von 65,5 kW wird dabei durch die Absorptionskältemaschine aufgebracht. Diese nutzt die durch das BHKW erzeugte Abwärme und wandelt sie in Kälte um.

Weitere 134 kW Kühlleistung steuert der Flüssigkeitskühler bei, bevor der Kaltwassersatz von Haus C (Altbestand) weitere 150 kW zur Deckung der Spitzenlast liefert. Die erzeugte Kälte wird dabei auch dazu verwendet, um die bisher ungekühlten Kongressräume, die Hausdruckerei, die Halle und das Foyer des Kongressbereiches zu kühlen. Letzteres erfolgt dabei über eine Heiz- und Kühldecke.

Die nicht durch die Absorptionskältemaschine in Kälte umgewandelte Wärme wird in einen adiabatischen Rückkühler (mit geschlossenem Kreislauf zur Rückkühlung) geleitet, der auf einer Technikfläche am südwestlichen Rand des Anwesens errichtet wurde und eine Maximalleistung von 348 kW erbringt

Steckbrief:
Bürogebäude mit Tagungsräumen in Bonn

Objekt: Bürogebäude mit Tagungsräumen
Ort: Bonn
Baujahr: 2006
Leistung in kW: 58kw
Anwendung: Heizen & Kühlen
Wärmequellen: Erdwärmesonden , Luftwärme
Technik: Sole-Wasser-Wärmepumpe , Gas-Wärmepumpe
Quelle: DVGW "Energie-Impuls konkret" (Januar 2018)
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