Verlegung der Abwasserkanäle an der Turnhalle der Leibniz-Schule Berlin (Foto: Berliner Wasserbetriebe)
Berlin-Kreuzberg: Turnhalle der Leibniz-Schule heizt mit Abwasser
Die Leibniz-Schule, Berlin, bis 1938 Friedrichs-Realgymnasium, ist eine Oberschule im Berliner Ortsteil Kreuzberg. Die Turnhalle des Kreuzberger Leibniz-Gymnasiums wird seit 2006 über eine Abwasserwärmepumpe mit 32 kW beheizt. Bauherr war Vattenfall Europe Berlin, geplant und umgesetzt wurde die Abwasserwärmepumpe u.a. durch das Ingenieurbüro ECO.S, Uhrig Kanaltechnik GmbH und den BWB Berliner Wasserbetrieben.
Das Prinzip der Abwasserwärme-Nutzung ist vergleichsweise simpel. Im Abwasserkanal wird dem Abwasser im Winter Wärme entzogen. Im Jahresverlauf bewegt sich die Abwassertemperatur dabei zwischen 10 und 20 Grad. Dies sind Wärmemengen und -temperaturniveaus, die sich gut mit Hilfe einer Wärmepumpe zum Heizen nutzen lassen.
Die im Oktober 2006 an der Leibniz-Schule in Berlin-Kreuzberg in Betrieb genommene Anlage, wird die Wärmepumpe um einen Spitzenlast-Gaskessel ergänzt (bivalente Wärmepumpe). Dieses System deckt einen Gesamtwärmebedarf von 130 Kilowatt (kW), die Wärmepumpe deckt dabei die Grundlast mit 35 kW.
Der Kanalwärmetauscher (Eiprofil mit 1600 / 1067 mm) an der Berliner Schule ist 23 Meter lang und senkt die Abwassertemperatur um etwa 0,3 Kelvin. Der Einsatz der Abwasserwärmepumpe führt zu einer Brennstoffsubstitution von ca. 75 Prozent und damit zu einer jährlichen CO2-Einsparung von 8,3 Tonnen erreicht.
Steckbrief:
Turnhalle des Leibniz-Gymnasiums Berlin
in Berlin-Kreuzberg
Objekt: | Turnhalle des Leibniz-Gymnasiums Berlin |
Ort: | Berlin-Kreuzberg |
Baujahr: | 2006 |
Leistung in kW: | 35kw |
Beteiligte Unternehmen: | Berliner Wasserbetriebe, Ingenieurbüro ECO.S, Uhrig Kanaltechnik GmbH |
Anwendung: | Heizen |
Wärmequellen: | Abwärme (Abwasser) |
Technik: | Abwasser-Wärmepumpe |