Die Beheizung und Kühlung des Hörsaals und der Seminarräume erfolgt über eine bivalente Wärmepumpe, welche über eine Brunnenanlage die notwenige Heiz- und Kühlenergie bereitstellt. Foto: Uni Bamberg/Jörg Schabel

Die Beheizung und Kühlung des Hörsaals und der Seminarräume erfolgt über eine bivalente Wärmepumpe, welche über eine Brunnenanlage die notwenige Heiz- und Kühlenergie bereitstellt. Foto: Uni Bamberg/Jörg Schabel

Wärmepumpe heizt und kühlt neues Uni-Gebäude in Bamberg

Im Oktober 2011 wurden in Bamberg auf dem Marcusgelände zwei neue Hörsaal- und Institutsgebäude der Universität Bamberg eröffnet. Die Beheizung und Kühlung des Hörsaals und der Seminarräume erfolgt über eine bivalente Wärmepumpe, welche über eine Brunnenanlage die notwendige Heiz- und Kühlenergie bereitstellt.

Das Nürnberger Ingenieurbüro Dess+Falk war mit der Planung und Ausführung der Heizungs-, Lüftungs- und Sanitärtechnik beauftragt. Die Neubauten waren nötig geworden, weil inzwischen 12.000 Studierende an der ursprünglich auf 3.500 Studienplätze ausgelegten Universität immatrikuliert sind. Entlastung war nötig; die Planungen begannen bereits 2008.

Die Beheizung und Kühlung des Hörsaals und der Seminarräume erfolgt über eine bivalente Wärmepumpe, welche über eine Brunnenanlage die notwenige Heiz- und Kühlenergie bereitstellt. Der Wirkungsgrad der Wärmepumpenanlage wurde durch die geeignete Auswahl der Systemtemperaturen und durch den zusätzlichen Einsatz einer Flächenheizung in den Foyers optimiert. Lediglich zur Abdeckung der Spitzenlasten bei sehr niedrigen Außentemperaturen wurde ein Nahwärmeanschluss an die vorhandene Wärmeversorgung des Markus-Geländes realisiert.

Zur weiteren Primärenergieeinsparung verfügen die Lüftungsanlagen über die Möglichkeit der freien Nachtkühlung. Durch den Einsatz digitaler Regeltechnik konnte eine bedarfsgerechte Energiebereitstellung für Heizen und Kühle realisiert werden. Durch Luftqualitätssensoren und Präsenzmelder im Hörsaal und den Seminarräumen wird immer nur so viel Luft bereitgestellt, wie tatsächlich benötigt wird.

Die Überwachung und Betriebsführung der Anlagentechnik erfolgt über die vorhandene Gebäudeleittechnik, welche mit einer BAC-Net-Schnittstelle mit dem Neubau verbunden ist. Zur Gewährleistung der Trinkwasserhygiene für Studenten und Lehrkräfte ist eine Dezentrale Warmwasserbereitung über Durchlauferhitzer in einzelnen Entnahmestellen realisiert worden. Die hygienisch notwendige Spülung des Kaltwassernetzes (vor allen in Zeiten schwacher Nutzung) erfolgt durch automatische Spülventile, die über die Gebäudeleittechnik bedarfsgerecht und vollautomatisch angesteuert werden.

Der Neubau besteht aus zwei Bauabschnitten: Das Kernstück in Bauabschnitt I ist ein Hörsaal, umgeben von Seminar- und Büroräumen. Ausgestattet mit großen Fenstern und frischer grüner Farbe wirkt das Gebäudeinnenleben sehr einladend und modern. Den Bauabschnitt II bildet ein funktionales Institutsgebäude mit Seminarräumen, Büroflächen, Arbeitsplätzen für Studierende und Computerräumen. Ihren Platz im neuen Gebäude finden auch ein Eltern-Kind-Raum mit Stillgelegenheit und ein größerer Gemeinschaftsraum, in dem die Studierende gemeinsame Projekte erarbeiten können.

Steckbrief:
Hörsaal und Institutsgebäude mit Seminar- und Büroräumen in Bamberg

Objekt: Hörsaal und Institutsgebäude mit Seminar- und Büroräumen
Ort: Bamberg
Baujahr: 2011
Beteiligte Unternehmen: Arbeitsgemeinschaft des Bamberger Architekturbüros Gatz und des Würzburger Architekturbüros kuntz + manz, Ingenieurbüro Dess+Falk
Anwendung: Heizen & Kühlen
Wärmequellen: Grundwasser
Technik: Wasser-Wasser-Wärmepumpe
Quelle: Otto-Friedrich-Universität Bamberg
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