Ahrenshooper Kunstmuseum wird mit Wärmepumpe beheizt und gekühlt

Seit über 120 Jahren ist das Ostseebad Ahrenshoop auch eine Künstlerkolonie. Im August 2013 bekam die Künstlerkolonie ihr eigenes Kunstmuseum: Eine 100-kW-Wärmepumpe mit 24 Erdsonden versorgt das Gebäude mit Wärme.

Um das Museum zu finanzieren, sammelten über 300 engagierte Kunstfreunde drei der benötigten 7,7 Millionen Euro mit als Spenden, den Rest finanzierten Bund und Land. Das Museum wurde nach dem Vorbild alter Fischerkaten mit ihren typischen Walmdächern errichtet. Fünf Einraumhäuser stehen eng aneinander um ein zentrales Foyer herum. Insgesamt kommt der Gebäudekomplex auf

  • eine Ausstellungsfläche von rund 900 m²
  • und 400 m² für Büros, Depot und die Haustechnikräume.

Vier Häuser sind reine Ausstellungshäuser, das fünfte ist zweigeschossig ausgelegt: Es dient unten als Seminar- und Begegnungsraum, oben ist das Verwaltungsbüro, im Keller ist Platz fürs Lager und die Haustechnik.

Das Ahrenshooper Kunstmuseum ist ein Stahlbeton-Massivbau, dessen Fassade aus Messing vollflächig gedämmt ist. Auch die Fenster isolieren stark.

Geothermie sorgt für Wärme in den Räumen des Museums. Eine Wärmepumpe mit 24 Sonden, die 90 Meter tief unter dem Museum liegen, und einer Heizleistung von 100 kW heizt im Winter und kühlt im Sommer. Dachschrägen und Fußböden sind thermisch aktiviert, das heißt, die Rohrleitungen für warmes oder kaltes Wasser von der Wärmepumpe in ihnen verlaufen.

Für die in Kunstmuseen nötigerweise konstant zu haltende relative Luftfeuchte sorgt eine zentrale Steuerung, die die Heizung und Kühlung regelt. Das Gebäude verbraucht nur halb so viel der Energie, die die EnEV als Jahresprimärenergiebedarf vorschreibt.

Steckbrief:
Museum in Ahrenshoop

Objekt: Museum
Ort: Ahrenshoop
Baujahr: 2013
Leistung in kW: 100kw
Beteiligte Unternehmen: Staab Architekten, Berlin, ifb Frohloff Staffa Kühl Ecker, Berlin (Tragwerk); Müller BBM, Berlin (Bauphysik); Ingenieur- und Sachverständigenbüro für Brandschutz/Arbeitssicherheit, Wolgast (Brandschutzplanung); Berlin PHA Planungsbüro für Haustechnische Anlagen, Breuna (Planung Lüftung/Sanitär/Heizung); Ost Bau, Osterburg (Rohbau); Fittkau Metallbau + Kunstschmiede, Berlin (Ausführung Musterfassade); GMV GmbH, Ribnitz-Damgarten (Einbau Heizung); Celler Brunnenbau, Celle (Geothermie); Lars Wilke Gesellschaft, Möckern (Einbau Lüftung); Licht Kunst Licht, Berlin (Lichtplanung); Levin Monsigny Landschaftsarchitekten, Berlin (Freiraumplanung), Verein der Freunde und Förderer des Kunstmuseums Ahrenshoop
Anwendung: Heizen , Kühlen
Wärmequellen: Erdwärme
Quelle: Kunstmuseum Ahrenshoop - Unsichtbare Gebäudetechnik, Geothermie und Sole/Wasser-Wärmepumpe
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